Tag 19: Wave Rock - Esperance

Nachdem wir, wie fast jeden zweiten Tag, wieder unser Zeltlager aufgebaut haben (inzwischen schaffen wir das in 15 Minuten), wollen wir den Great Ocean Drive (nicht Verwechseln mit der Great Ocean Road bei Melbourne) rund um Esperance in Angriff nehmen.

Da Esperance für viele Westaustralientouren etwas abseits liegt, gibt es kaum Touristen hier. Wenn die Leute wüssten, was ihnen hier entgeht, es wäre sicherlich alles anders.

Auf gut 40km Länge führt der Great Ocean Drive an vielen Buchten vorbei. An der Strecke befinden sich auch mehrere Windkraftanlagen, bei dem hier fast immer vorherrschenden starken Winden nichts Ungewöhnliches.

Die Strecke startet am Rotary Lookout, einen von gut 300°-Panoramablick umgebenden Aussichtspunkt. Er bietet auch einen herrlichen Blick auf die Inseln der Bay of Isles in der Esperance Bay.

Eine der bekanntesten Buchten des Great Ocean Drive ist die Twilight Bay (da ich den Polfilter etwas blöd eingestellt hatte, wurde das linke Bild etwas gewöhnungsbedürftig).

Von den Wasserfarben sind die Farben von Helltürkis bis Dunkelviolett alle vorhanden. Am Strand sind kaum Touristen, da das Wasser nur 16°C warm ist. Mitten in der Bucht liegt die Twilight Cove.

Weiter geht es zu weiteren einsamen Stränden, wie z.B. zur Observation Bay. Der manchmal pinkfarbene Salzsee Pink Lake beendet den Drive. Wie beim Salzsee Port Gregory in der Nähe von Geraldton, bildet sich im Punk Lake natürliches Beta Carotin. Anschließend dürfen wir selbstverständlich wieder zurück ins Zeltlager.

Tag 20: Esperance (Bay of Isle, Cape Le Grand Nationalpark)

Mit der MacKenzies Island Cruises und ihrem Katamaran wollen wir heute morgen eine 4 Stunden dauernde Kreuzfahrt durch die Bay of Isles unternehmen. Die Tour geht zunächst durch den Hochseehafen von Esperance, in dem v.a. das Getreide des Umlands verschifft wird.

Auf der durch starke Winde aufgepeitschten Bay gestaltet sich die Kreuzfahrt interessant. Auf den kleinen Eilanden erkennt man Seelöwen und Möwen. Wenige Meter neben dem Boot taucht ein Seeadler ins Wasser ein und holt sich einen Fisch.

Ein Zwischenhalt ist auf der kleinen Insel Woody Island. Für meinen Mageninhalt ist dies eine gute Erholung nach der etwas rauen See. Es war zwar noch nicht Gefahr im Verzug (der Betonmischer im Magen war noch aus), aber sicher ist sicher. Nach einem Aufenthalt geht es wieder zurück nach Esperance.

Der Nachmittag steht im Zeichen des für mich schönsten Nationalparks im südlichen Westaustralien, dem Cape LeGrand Nationalpark. Zunächst wollen wir den 330m hohen Frenchmens Peak besteigen. Eigentlich sollte man meinen ein Kinderspiel, aber die Bergflanken sind sehr steil und er Granitfelsen sehr glatt.

Gibt der Wanderführer 1 1/2 Stunden für den Aufstieg an, so schaffen wir es bereits nach 31 Minuten. Oben bietet sich aber ein herrlicher 360°C Panoramablick auf den Nationalpark und die Umgebung. Von einer Grotte aus lässt sich in der Ferne der 60km entfernte Ort Esperance erspähen (siehe Bild links leicht oben).

Weiter geht die Reise zur Lucky Bay im Cape LeGrand Nationalpark. Wer die Wasserfarben mit eigenen Augen sieht, der muss zugeben, es gibt kaum einen Schöneren woanders. Wäre das Wasser wegen der Strömung aus der Antarktis (es ist ja sonst nichts dazwischen) nicht nur 16°C warm, man möchte gar nicht mehr weg von diesem Fleckchen Erde.

Über den Thistle Cove - Lucky Bay Trail wandern wir über die Berge zur Nachbarbucht. Beim Abstieg bietet sich ein fantastischer Blick auf die Berglandschaft des Nationalparks. Die vor der Bucht sich befindliche Thistle Cove wirkt im Gegenlicht wie ein schottisches Schloss. Die Sonnen- und Schattenspiele lassen den weißen Sand am Strand wie Schnee erscheinen, ein herrlicher Anblick.

An der Thistle Cove angekommen, genehmigen wir uns einen längeren Aufenthalt zum Genießen der Landschaft, bevor wir wieder nach Esperance zurückfahren.