Tag 5: Eighty Mile Beach - Karijini NP (Hamersley Range NP)

Endgültig wollen wir heute den letzten Rest von der Zivilisation verlassen, denn heute fahren wir über Port Hedland in Richtung des Karijini Nationalparks. Früher hieß dieser für seine Schluchten (in Australien auch “Gorge” genannt) bekannte Nationalpark “Hamersley Ranges Nationalpark”, er hat aber jetzt wieder den Aborigines-Namen der Region.

Erster Stopp soll aber neben auf den Weg befindlichen Roadhäusern die Hafenstadt Port Hedland sein. In Port Hedland werden die (Eisen-)Erze, die im Hinterland im Tagebau (so wie die Braunkohle bei uns) gefördert werden, auf Ozeanriesen verschifft. Der Transport von den gigantisch großen Minen ins einige hundert Kilometer entfernte Port Hedland erfolgt mit der Eisenbahn. 3 bis 6 Lokomotiven ziehen hier Züge, die manchmal bis zu 5 Kilometer lang werden können.

Einige Kilometer vor Port Hedland befindet sich eine Bahnüberführung, von der wir die Möglichkeit haben, solch einen Riesenzug in voller Länge zu sehen. Der passt natürlich schlecht auf ein Foto, deshalb gibt es hier auch nichts davon zu sehen.

Nach einer kurzen Rundfahrt in der “Hafenstadt” versorgen wir uns mit dem notwendigen Proviant für die nächsten Tage mitten im “Busch”. Gut gestärkt geht die Fahrt weiter auf dem Great Northern Highway.

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Roadtrain am Sandfire Roadhouse

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Weano oder Knox Gorge

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Schluchtenwanderung

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Lookout in eine Gorge

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Termitenhügel im Karijini NP (Bild im Katalog 2003 von Trails-Reisen)

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Circular Pool in der Dales Gorge

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Flusslandschaft in der Dales Gorge (Laub auf Tümpel und nicht der Regenwald aus einem Flugzeug)

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Billabong in der Dale Gorge

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Fortescue Falls (von oben), der Circular Pool befindet sich in der Gorge in Blickrichtung ca. 3km entfernt

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Ferntree Pool

Am Auski Roadhouse verlassen wir den letzten Außenposten der Zivilisation, bevor uns die herrliche Landschaft des Karijini Nationalparks in ihren Bann ziehen wird.

In Australien ist das Campen in den Nationalparks nur in dafür vorgesehenen Aereas erlaubt, dafür werden diese von den Rangern in Schuss gehalten.

Unser Zeltplatz befindet sich in der Nähe der Dales Gorge, die wir am späteren Nachmittag erreichen. Entgegen meinen Erwartungen hat er sogar einen Donnerbalken (neuhochdeutsch auch “WC mit Freifallfläche” genannt), zum Waschen wird aber das mitgebrachte Wasser herhalten müssen.

Nach Einbruch der Dunkelheit machen wir auch Bekanntschaft mit den Eigenheiten solcher australischer “Buschklos”. Wenn ich schon auf die einkalkulierten Spatengänge verzichten muss, so werde ich doch durch das Verjagen der Monster-Kakalaken (die Dinger werden hier fast 10cm lang) entschädigt. Im Vergleich zu den “Klo-Riesenfröschen” in den nördlicher gelegenen Kimberleys aber die angenehmere Alternative und ganz normal fürs Outback.

Nachdem wir uns darüber geeinigt haben, wer heute mit dem Schnarchen oder dem, was manche als Schnarchen auffassen, dran ist, steht einer einträglichen Nachtruhe nichts mehr im Wege.

Tag 6: Karijini NP (Hamersley Range NP)

Heute wollen wir die Schluchten des Nationalparks erkunden. Die Plateaus über den Schluchten beherbergen viele Termitenhügel. Termiten erzeugen laut Aussage von Biologen in Australien mehr Biomasse wie alle anderen Lebewesen zusammen.

Die Vegetation ist hier oben karg und tagsüber sind Temperaturen über 40°C an der Tagesordnung. In den Schluchten unten, wie z.B. die Weano, Knox, ...-Gorge, der wir als Erste einen Besuch abstatten, steigen die Temperaturen kaum über 28-30°C. (Kleine Anmerkung von mir: Wir haben in Karijini viele Gorges besichtigt, den “ersten” Besuch kann ich leider namentlich nicht mehr zuordnen).

Fast eine Stunde dauert der Abstieg in die gut 150m tiefe Schlucht. Unten angekommen bietet sich ein fantastischer Anblick auf die Naturpools mit frischem Quellwasser, die Farbenpracht der Felswände verstärkt dabei die Stimmung noch.

Nach einem erfrischenden Bad im Wasser wandern wir in der Gorge weiter, bis sie nur noch gut einen Meter breit ist. Teilweise ist ein Weiterkommen nur durch Schwimmen möglich. Am Ende der “Klamm” befindet sich ein Wasserpool, nur von Felsen umgeben. Zum Pool kommt man aber nur ein durch mehrmetriges Abseilen (neuhochdeutsch und englisch auch “abseiling” genannt), dafür wird man aber von der Einzigartigkeit des Pools entschädigt.

Am Hochplateau wieder angekommen fahren wir zu einigen Aussichtspunkten. Der Bekannteste davon ist der Oxer Lookout, an dem mehrere Gorges zusammentreffen. Nächster Halt ist der Joffre Gorge Lookout.

Anschließend geht die Strecke zurück zum Zeltlager, zuvor schauen wir uns aber noch die morgige Wander- und Badestrecke in der Dales Gorge an, die hier auf einer Strecke von gut 3km “begehbar” ist. Im 10000 Sterne Hotel des australischen Outbacks dürfen wir heute wieder übernachten.

Da wir heute ein Problem mit der Autoelektrik haben, bieten Wachskerzen das einzige Licht.

Tag 7: Karijini NP (Hamersley Range NP) - Tom Price

Mit dem gut einstündigen Abstieg zum Circular Pool in der Dales Gorge beginnt nach dem Frühstück und dem Auflösen unseres Zeltlagers der erste Tagesordnungspunkt. Unten im Tal ist noch kühl, oben könnte man schon Spiegeleier braten.

Über Kaskaden läuft das aus den Felsen quellende Wasser und bildet einen kleinen Tümpel. Von oben betrachtet, verstärkt durch das sich auf dem Wasser befindliche Laub, hat es den Anschein als würde man vom Flugzeug aus den Regenwald am Amazonas fotografieren (siehe Bild rechts).

Atemberaubend (im Karijini ja nicht anders zu erwarten) gestaltet sich die Kulisse am Circular Pool. Von fast 100m hohen Felswänden umgeben liegt der Quellwasserpool. Nach einem Bad im ausnahmsweise eiskalten Wasser wollen wir nun über einen gut 3km langen Track in der Gorge weiter zu den Fortescue Falls und dem Ferntree Pool auf der anderen Seite der Gorge wandern.

Auf der Strecke dorthin müssen wir den Fluss über einen Baumstamm queren (aber nur, weil wir uns verlaufen haben) und ein Waran findet sich auch im Unterholz, es wird nicht der Einzige für heute sein. Weil mir aber im Verlauf der Reise noch weit größere Exemplare vor die Fotolinse treten werden, gibt’s hier noch kein Fahndungsfoto davon.

An den Fortescue Falls angekommen, benannt nach dem Fortescue River, dem wir auch noch im Millstream-Chichester Nationalpark antreffen werden, bietet sich uns wieder eine andere Interpretation von Pools und Wasserfällen. Ein erfrischendes Bad im nun warmen Wasser darf natürlich nicht fehlen, aber unsere Neugierde ist auf dem etwa 1km flussaufwärts befindlichen Ferntree Pool gerichtet, eine neue Interpretationsform von Pool umschlossen von Ferntrees.

Nach reichlichem Nachcremen mit Sonnencreme treten wir am zeitigen Nachmittag den Rückweg zu unsrem Bus an.

Da unser Tourguide Stefan intelligenterweise den Bus nicht am Einstieg, sondern am anderen Ende der Gorge platziert hat, ist der Weg nur kurz.

 

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