Tag 10: Millstream-Chichester NP - Coral Bay (Ningaloo Reef)

Nach nun 5 Tagen heißt es Abschied nehmen von der Abgeschiedenheit der beiden Nationalparks in der Pilbara, denn heute geht’s ans Meer. Unser Ziel soll heute die Bucht der Coral Bay im Ningaloo Marine Park sein.

Aber vor uns liegt mit fast 800km die längste Tagesetappe der ganzen Reise. Auch kommen wir am mehr oder weniger abgebrannten Python Pool im Norden des Millstream-Chichester Nationalpark vorbei.

0064
0065

Coral Bay

0067

Coral Bay, Schnorcheltour

0066

Coral Bay, Schnorcheltour

0069

Ningaloo Reef, Rundflug

0071

Ningaloo Reef, Rundflug, alte Walfangstation

0072

Ningaloo Reef, Rundflug, Riffkante - Titelbild im Katalog 2004 von Trails-Reisen

0070

Ningaloo Reef, Rundflug

Erst am späten Nachmittag erreichen wir Coral Bay. Der Ort selbst besteht aus zwei Camping- plätzen, einem Motel, einem Hotel, zwei “Geschäftspassagen” und einigen Wohnwagen der touristischen Anbieter.

Was den Ort neben der touristischen Unverdorbenheit so anziehend macht: Er hat den besten Zugang zum Ningaloo Reef Korallenriff.

Das Ningaloo Reef ist zwar mit 200km Länge deutlich kleiner als das Great Barrier Reef an der Ostküste Australiens, das Riff beginnt aber 30m und nicht 30km vom Strand entfernt und ist das einzige Riff an einer Westküste.

Auch gibt es hier keine giftigen Quallen. D.h., man leiht sich ein Paar Flossen und eine Schnorchelbrille, geht an den Strand und schaut sich dann das Riff an.

Und da kaum Touristen (noch, den es ist ein großer Hotelkomplex geplant!) da sind, ist man ziemlich ungestört beim Schnorcheln.

Zu allem Überfluss ist die Strömung in der Bay auch noch so, dass es einem immer wieder in die Bucht zurücktreibt. Aber von alldem werden wir uns in den nächsten Tagen genügend zu Gemüte führen dürfen.

Tag 11 und 12: Coral Bay

Die nächsten beiden Tage stehen im Zeichen zum Genießen dieses Kleinods hier. Da wir am Nachmittag eine Schnorcheltour mit dem Boot unternehmen wollen, ist zunächst eine “Kleiderprobe” der Flossen und Schnorchelbrillen notwendig.

Anschließend geht’s analog dem Idiotenhügel beim Skifahren an den Strand zur ersten Eingewöhnung beim Schnorcheln. Nach einigen frustrierenden Versuchen klappt es auch bei mir, sodass einer Tour am Nachmittag nichts mehr im Wege steht.

Coral Bay ist auch bekannt für seine Manta Rays (nicht das Rennauto von Tamiya, sondern die bis zu 6m großen majestätischen Riesenrochen). Zum Erleben dieser Majestäten gibt es hier extra Touren, bei unsrer Tour gibt’s aber “nur” die Tierwelt des Korallenriffs zu sehen.

Die Farbenpracht der Fischwelt ist überwältigend, auch die schiere Endlosigkeit des Riffs. So haben wir nun die Möglichkeit in den nächsten 2 1/2 Stunden die Unterwasserwelt von Coral Bay zu erkunden. Den Rest des Tages nutze ich zur üblichen Pflichterfüllung beim Reisen, dem Schreiben der Postkarten.

Da bei Buchung einer Schnorcheltour die Ausrüstung für den kompletten Aufenthalt gestellt wird, nutze ich den darauf folgenden Morgen für eigene Erkundungen des Riffs aus der Schnorchelbrillensicht.

Am Nachmittag will ich mit zwei weiteren Personen einen Rundflug über das Ningaloo Reef unternehmen. Der Preis von 69A$ (etwa 35€) für 60 Minuten Flug ist hier sehr günstig.

Der Flug startet an der vorm Ort Coral Bay gelegenen Sandpiste. Als Flugzeug darf eine 4sitzige Cessna herhalten. Die Flugroute führt uns von Coral Bay aus startend der Westküste entlang nach Norden und wieder zurück, auf einer Flughöhe zwischen 500 und 1500 Fuß (150-450m).

Ist das Wasser in Coral Bay noch in Blautönen gehalten, so ändert sich dies auf dem Weg nach Norden. Zeitweise schimmert das Wasser in Grün. An der alten Walfängerstation vorbei geht es bis zum Norden der Halbinsel. Sehr deutlich ist dabei die Riffkante zwischen dem seichten Küstenwasser und dem dunkelblauen Wasser zu erkennen.

Da die Flughöhe unseres Flugzeugs meist nur 500 Fuß (150m) beträgt, sind auch die Manta Rays, sofern sie sich in seichterem Gewässer befinden, zu erkennen. Auch aus der Luft wirken sie faszinierend, für eine Fotoaufnahme sind sie aber viel zu weit weg.

Kurz vor der Landung entdecken wir in einer kleinen Bucht noch einen Schwarm der etwa 2m langen Riffhaie. Walhaie, die größten Haie, die hier in der Gegend auch manchmal zu sehen sind, erspähen wir nicht. Nach gut einer Stunde ist auch dieser Ausflug vorbei.

Den Rest des angebrochenen Nachmittags nutzen wir zum Flanieren auf der Strandpromenade von Coral Bay (50m lang, auf der Gegenseite befindet sich die Tankstelle) und Genießen die etwas andere aber dafür um so angenehmere Art des touristischen Strandlebens im einzigen Café vor Ort.

Auch wenn ich normalerweise keine Werbung für einzelne Urlaubsorte mache:

  • Wer ein riesiges Korallenriff in unmittelbarer Strandnähe haben will und nicht eine Stunde mit dem Boot rausfahren will,
  • Wer in einer Gegend sein will, die touristisch noch in den Anfängen steht,
  • Wer eine Abscheu vor riesigen Hotelgettos hat
  • Wer auf giftige Quallen verzichten will
  • Wer für wenig Geld viel Leistung haben will und dabei auf keinen Strand verzichten will, der ist in Coral Bay bestens aufgehoben, auch wenn die Anreise mindestens einen Tag von Perth aus (1100km) in Anspruch nimmt.

 

 

navleft navup navright