Tag 18: Canaima - Ciudad Bolivar Nach der Ankunft im Hotel steht zunächst das Sortieren des Gepäcks an, aus zwei Taschen werden wieder eine für den Rest des Aufenthalts hier in Venezuela.
Sonnenuntergang in Ciudad Bolivar
Ciudad Bolivar Da wir die Stadt bereits vor einigen Tagen erkundet haben, bleiben die meisten von uns im Hotel und genießen die Dachterrassenbar der Posada für den Rest des Nachmittages. Gerade der Sonnenuntergang verleitet mich zu Bildern mit Langzeitbelichtungen. Nach dem Abendessen im Hotel geht es heute wieder frühzeitig ins Bett, denn Morgen geht es wieder sehr früh los, mit dem Ausschlafen wird also wieder nichts. Tag 19: Ciudad Bolivar - Caracas - Puerto Colombia Spätestens um 5:30 Uhr sollen wir heute am Flughafen von Ciudad Bolivar sein, denn um 7 Uhr startet der Flug nach Caracas. Fliegen werden wir mit einer betagten Boeing 737-200 (die Baureihe der Baby-Boeing, welche noch die zigarrenförmigen Triebwerke hat) der venezolanischen Rutaca. Wer hier älter ist, Flugzeug oder Stewardessen lässt sich nur schwer ermitteln, an beiden Parteien sind schon zur Genüge Fassadenrenovierungen vorgenommen worden. Pünktlich um 7 Uhr startet die fast komplett gefüllte Maschine und biegt ab in Richtung Norden. Ein Zwischenstopp wird in der Stadt Maturin eingelegt bevor wir in westlicher Richtung an die Atlantikküste zum Flughafen von Caracas weiter fliegen, wo wir bereits kurz nach 8:30 Uhr landen. Von Caracas aus heißt es nun umsteigen in einen Bus für die 180km Fahrt nach Purto Colombia, einem Strandort westlich von Caracas.
Altehrwürdige Boeing 737-200 der Rutaca (erkennbar an den zigarrenförmigen Triebwerken) Zunächst müssen wir dazu erst vom Flughafen in Maiquetia am Atlantik über eine Autobahn das Küstengebirge überwinden, um nach Caracas gelangen zu können. Die höchsten Berge der Umgebung sind über 2700m hoch, sodass wir viel an Höhe gewinnen müssen, teilweise auch durch Fahrten in Tunnels. Südlich von Caracas aus biegen wir auf die Autobahn nach Westen in Richtung der Millionenstadt Maracay ab. Der Zustand der Straßen hier ist unvergleichlich besser im Vergleich zum Süden des Landes und die Verkehrsdichte auf den Straßen ist auch nicht ohne. In Maracay angekommen, genehmigen wir uns eine kleine Mittagspause, es sind ja auf der Karte nur noch kaum mehr als 50km bis nach Puerto Colombia. Was die Karte nicht verrät: wir müssen zunächst auf über 1600m hinauffahren und auf der gegenüberliegenden Seite bis auf Meereshöhe hinab. Die Straße dorthin wird außerhalb der Außenbezirke von Maracay kaum mehr 4 Meter breit und 20 Kurven je Kilometer werden ganz normal sein. Die Straße in Richtung Puerto Colombia führt durch den Parque Nacional Henri Pittier, dem ältesten Nationalpark in Venezuela. Je weiter wir nach oben kommen, desto üppiger wird die Vegetation und desto mehr fahren wir im Nebel. An manch einer Stelle sind auch noch die Auswirkungen von Erdrutschen zu sehen Und ab dem gut 1600m hoch gelegenen Pass wiederholt sich das Spielchen in anderer Richtung. So dauert es fast noch drei Stunden bis wir am späteren Nachmittag im Örtchen Puerto Colombia angekommen, wo wir zwei Nächte bleiben werden.
Karibischer Strand Playa Grande von Puerto Colombia Hauptattraktion des Ortes Puerto Colombia ist der Playa Grande, ein karibischer Strand wie aus dem Bilderbuch. Dieser Strand dient v.a. am Wochenende als Naherholungsgebiet (bei 5-6 Stunden Anreise!) für die Bewohner von Caracas und Maracay. Für heute schlendern wir nur noch etwas durch den beschaulichen Ort. Tag 20: Puerto Colombia Heute ist ein reiner Erholungstag ohne Programm, endlich einmal richtig ausschlafen. Nach einem gemütlichen Frühstück möchte ich heute einen Aufstieg zum Cristo machen, von wo man einen herrlichen Überblick über die Küste und das Küstengebirge hat. Puerto Colombia und Atlantik Typisch Venezuela ist natürlich der Eingangspunkt zum Aufstieg nicht angeschrieben, aber unter Mithilfe der örtlichen Bevölkerung lässt er sich doch noch finden. Vom Cristo aus kann man dann noch weiter zum Leuchtturm aufsteigen, die Aussicht wird nochmals besser. Man könnte zwar noch weiter zum Gipfelkreuz wandern, der Pfad ist aber nicht ersichtlich und am späteren Vormittag sind die Temperaturen doch bereits wieder auf über 30°C angestiegen. Da es seit Beginn der Reise keine Möglichkeit des Internets gegeben hat, beschließe ich, mein subjektiv aufgestautes Informationsdefizit zu reduzieren, im einzigen Internetcafe weit und breit. Wäre es nicht im Reiseführer beschrieben, so würde man auch dieses nicht finden können.
Hafen von Puerto Colombia Den Nachmittag nutze ich zu einem Besuch des Playa Grande, der etwas außerhalb von Puerto Colombia liegt. Heute ist hier nur wenig Betrieb und die Lage in einer Bucht ist wunderschön.
Karibischer Strand Playa Grande von Puerto Colombia Das letzte Abendessen in Venezuela nehmen wir in unserer Posada ein. Tag 21/22: Puerto Colombia - Caracas - Heimreise 6 bis 8 Stunden Fahrt liegen vor uns bis Caracas und wir müssen mindestens 3 Stunden vor den Abflug um 18 Uhr am Flughafen sein. Somit ist heute wieder ein zeitiges Frühstück angesagt und ein Mittagessen wird es nur während der Fahrt geben. War bei der Anreise die Fahrt zwischen Maracay und Puerto Colombia nur anstrengend und etwas länger, so ist die heutige Rückfahrt bis Maracay ein Abenteuer. Das Abenteuer ist einerseits der massive Gegenverkehr (heute beginnt das Wochenende) und noch heftiger: die venezolanischen “Linienbusse”. Die Fahrweise dieser den US-amerikanischen Schulbussen ähnelnden Gefährte ist makaber, nach dem Prinzip: Überholen und Gegenverkehr, na und. Überholen und unübersichtliche Kurven, na und. Überholen und kein Platz, na und. Das da nichts passiert, grenzt an ein Wunder, da sind ja die Stadtbusfahrer von Rio die reinsten Chorknaben dagegen.
Häuser der oberen 10000 in Caracas (Wohnlage nicht Vermögen!)
Caracas
Wohnsiedlung zwischen Caracas und der Atlantikküste Aber wir erreichen zeitig den Flughafen und können einchecken. Jetzt heißt es warten, ob man aus der Lostrommel der Lotterie gezogen wird. Zu gewinnen gibt es für 6-8 Personen je Europaflug eine 100%-Kontrolle von Person und Gepäck auf Drogen und Schmuggelware. Auch das Verladen der Fracht im Flugzeug wird von der Drogenpolizei überwacht, ebenso der Weg vom Boarden bis ins Flugzeug. Der Flug mit einem Airbus 340-600 der Lufthansa nach Frankfurt erfolgt ereignislos, in Frankfurt angekommen gibt es nur eine Außenposition für den Flieger. Und vor dem Flugzeug stehen mehrere Polizeifahrzeuge und mehrere Drogenhunde. So dauert es doch einige Zeit bis wir im Terminal ankommen. Von hier aus geht es für mich weiter bis nach München und anschließend noch eine Stunde mit dem Auto nach Hause. Drei Wochen Venezuela sind zu einem Ende gekommen.
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