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Reisetag 15: Tarangire Nationalpark - Lake Manyara Nationalpark

Der Lake Manyara Nationalpark liegt nordwestlich des Tarangire Nationalparks. Unsere Weiterfahrt führt uns zunächst zum am Nordrand des Parks gelegenen Ort Mto Wa Mbu, wo im Twiga Camp von unserer Begleitmannschaft die Zelte aufgebaut werden und wir zunächst unser Mittagessen einnehmen.

Nachdem die Verdauungstätigkeiten bei den meisten weitestgehend abgeschlossen sind und sich so manch eine(r) im Swimming Pool abgekühlt hat, starten wir nach 3 Uhr nachmittags zu einer Pirschfahrt in Richtung des Lake Manyara Nationalpark.

Der Film „Hatari“ mit Hardy Krüger und John Wayne ist Vielen ein Begriff. Viele Szenen zu diesem Film wurden in der Ebene des im Jahre 1960 gegründeten Nationalparks gedreht.

Hauptattraktion des Lake Manyara Nationalparks ist der gleichnamige See, der abhängig von der Trockenzeit weite Bereiche des Parks einnimmt, zu Trockenzeiten aber mehr als 2/3 seiner Ausdehnung verliert. Da es sich hier für die ganze Gegend untypisch um ein von Grundwasser gespeistes Terrain handelt und der Grundwasserspiegel teilweise sehr nah an der Oberfläche liegt, gibt es v. a. im südlichen Teils des Parks ausgedehnte Sumpfgebiete. Im Westen des Parks begrenzt die gut 400m steil aufsteigende Grabenwand des Rift Valley den Park. Der See selbst ist abflusslos und in einigen Monaten ist er die Heimat von unzähligen Flamingos.

Bereits am Eingang zum Park deutet sich ein Vegetationsunterschied im Vergleich zum Tarangire Nationalpark an, der deutlicher nicht sein könnte. Ist der Tarangire eher eine Baumsavanne, so ist es hier im nordwestlichen Teil des Lake Manyara Nationalpark ein an Bach- und Flussläufen angegliederter Galeriewald. Natürlich lassen es sich die Paviane nicht nehmen, die Bäume dieses Waldes als Spielwiese herauszusuchen.

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Klippspringer

Woran erkennt man ein tsetsefliegenfreies Gebiet?

Ganz einfach: wenn es Rinder gibt, dann gibt es dort keine Tsetsefliegen, denn die tagaktiven und auf dunkle Flächen fixierten Fliegen sind v. a. gefährlich für Rinder und Menschen. Obwohl es einige Kiliometer außerhalb des Parks noch Rinder gibt, ist der Lake Manyara Nationalpark ein starkes Verbreitungsgebiet der Tsetsefliegen. Aber anscheinend haben die die Schlafkrankheit übertragenden Tiere heute Flugverbot.

Trotz Trockenzeit führen die Flüsse im Park noch ausreichend Wasser und so manch ein Fluss wird auch als Rückzugsgebiet von Flusspferden benützt. Der See selbst ist im August aber so weit zurückgewichen, dass man das Ufer und die Flamingokolonien nur noch als pinkfarbene Wand am Horizont erkennen kann.

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Flußpferd

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Giraffen auf der “Wiese”

Zwischen den Galeriewaldgebieten und dem Seegebiet befindet sich eine baumlose Grasebene in der sich heute, neben den vielen reichlich mit Mzungus gefüllten Geländefahrzeugen, v. a. Giraffen und Zebras aufhalten. Am Waldrand sind auch einige Elefanten erkennbar. Auch von der Luftwaffe sind Spezies vorhanden, mehrere Adler ziehen ihre Kreise in der Luft und auch ein Marabu mischt sich unter das Fußvolk.

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Kleinkindertransportarten (oben und unten) bei Familie Pavian

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nachdenklicher Pavian

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Waldbock

In den Waldgebieten treffen wir auf einen sonst scheuen Waldbock und in sicherer Entfernung ist ein Büffel zu erkennen. Die unterschiedlichen Transportmöglichkeiten von kleinen Pavianen bekommen wir dabei auch zu Gesicht.

So reiht sich in den Stunden im Park ein Fotomotiv an das Nächste. Zum Sonnenuntergang verlassen wir wieder den Park, da Nachtpirschfahrten wie in den meisten tansanischen Parks nicht erlaubt sind.

Da sich unser Camp heute mitten in der Zivilisation, umgeben von hohen Mauern mit einzementierten Glasscherben auf der Oberkante, befindet, sind auch heute keine Wildtiergäste rund um die Zelte zu erwarten.

Aufgrund der heute sehr vielen Zeltgäste auf dem Campgelände gibt es für die Mitglieder der Schnarchfraktion kaum Rückzugsgebiete. Ebenfalls führt die Hauptverbindungsstraße zwischen Arusha und den Städten am Viktoriasee unmittelbar am Camp vorbei.

Wieder haben wir einen ereignisreichen Tag in der vorzeigbaren Wildnis Afrikas hinter uns gebracht und eine hoffentlich schlaf- und traumreiche und ungestörte Nacht vor uns.

 

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