Sie können somit auch bei wenige Zentimeter tiefem Wasser auch noch fahren (genauer gesagt rasen, denn die höchste Geschwindigkeit liegt bei bis zu 120 km/h relative Geschwindigkeit zur
Strömung). Durch den geringen Tiefgang kann mit diesen Booten so ziemlich jedes Gewässer genutzt werden.
Nach dem Start in Glenochy am anderen Ende des Lake Wakatipu (= bebendes Herz; der Wasserstand schwankt im doppel-l-förmigen Gletschersee am Tag mehrmals von einer zur anderen Seite um mehr
als einen Meter) geht’s noch gemütlich den Dart River hinauf.
Nach ca. 50 km Wasserstrecke geht’s nun rund, denn unser Kapitän gibt jetzt Vollgas.
Mit fast 80 km/h rast er in Zentimeterentfernung an den Felsen vorbei, benützt seichte Stellen im Wasser als Slalomstangen und vollführt mehrere Wheelies.
Wheelies sind Vollbremsungen um die eigene Hochachse, d.h. von 80 auf 0 km/h innerhalb von max. 10m, der Rest wird in Drehbewegung umgesetzt.
Leider ist nach gut 1 Stunde mehr oder weniger Dauervollgas die Gaudi vorbei, aber: Jetboot ist für jeden zu empfehlen.
Nach der Ankunft in Queenstown fängt der gemütlichere Teil des heutigen Tages an, eine Dampferfahrt auf der TSS Earnslaw über den Lake Wakatipu zur Walter Peak Station und zurück. Die Berge
rund um Queenstown zeigen sich von ihrer schönsten Seite.
Den Tagesabschluss bildet ein Essen im Gondola-Restaurant hoch über Queenstown mit einem herrlichen Blick auf den Ort Queenstown und den Lake Wakatipu.
Tag 14: Queenstown - Milford Sound - Te Anau
Waren wir bis jetzt von Temperaturen über 25°C verwöhnt, so sollten wir heute eine Überraschung erleben.
Am Wetterbericht im Hotel standen schon 11°C Höchsttemperatur, aber wir lachten nur darüber.
Heute geht’s von Queenstown zum Milford Sound und wieder zurück nach Te Anau.
Luftlinie wären dies ca. 50km Straße aber mit dem Bus bzw. per Auto sind es gut 350km.
Kurz nach Te Anau beginnt das Eglington Valley, der Einstieg zur “Hochalpenstraße auf Meereshöhe” zum Milford Sound.
Diese Strecke gehört zu den imposantesten Gebirgsstraßen weltweit.
Je weiter man die Strecke fährt, je mehr bekommt man den Eindruck, hier hat einer mit einem überdimensionalen Scheibenfräser einfach die Berge abgefräst und zwischendurch passt auch noch
eine Straße. Man kann es hier vergleichen, wenn die Via Mala in der Schweiz fast 2000m tief bzw. hoch und fast 40km lang wäre!
Das größte Hindernis zum Milford Sound bietet der Homer Tunnel, 1km lang unbeleuchtet und kaum zweispurig. Der Tunnel ist der Durchstoßpunkt in einer mehrere 100m hohen dreiseitigen
Gebirgswand in Richtung Meer.
Obwohl wir nur Luftlinie 40km von Queenstown entfernt sind und uns mit 800m auf gleicher Höhe befinden, schneit es hier im Hochsommer bei -4°C.
Kaum sind wir durch den Tunnel durch, ergibt sich eine verkehrte Welt: Sonnenschein, kaum Wolken und Temperaturen bei fast 20°C.
Nach 15 Minuten Fahrzeit erblicken wir das Wahrzeichen Neuseelands, den Mitre Peak (1700m) mitten im Milford Sound, der hier eine Wassertiefe von bis zu 2000m hat. An den Seitenflanken des
Sounds geben sich unzählige Wasserfälle die Ehre. Es folgt nun eine zweistündige Bootsfahrt im Sound. Die Berge sind hier so steil, dass man mit dem Boot bis direkt an den Fels heranfahren kann. .
Man sollte bedenken, wir befinden uns hier auf Meereshöhe und der Milford Sound ist nach Bereichen auf Kauai (siehe meine Hawaiireise) der
nässeste Fleck auf der Welt (nach der eigenen Badewanne).Auf der gleichen Strecke geht es wieder die 100km zurück nach Te Anau (gesprochen Te A-nau) zum Übernachten.
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