Tag 1 - 3 morgens: Deutschland - Los Angeles - Auckland

Um halb neun startet der IC von Nürnberg nach Frankfurt, direkt zum Flughafen. Dort angekommen steige ich nach dem Einchecken in die Boeing 747-400 der Air New Zealand ein, die mich in einen insgesamt 27 Stunden dauernden Direktflug über Los Angeles nach Auckland bringen soll. Vom Service und dem ganzen “Drumherum” bei Air New Zealand bin ich positiv überrascht (siehe unter Airlines), ich denke, die Zeit hier wird sich gut aushalten lassen.

Aber wo ein Vorteil ist, dort gibt es auch einen Nachteil und den erlebe ich beim “Boxenstopp” in Los Angeles. Gerade mal ein Raum mit ca. 20x30m gibt es als Transitbereich im Flughafen in Los Angeles für die beiden Jumbos der Air New Zealand aus Frankfurt und London kommend. Für das “Frischmachen” bzw. den sonstigen “dringenden Geschäften” steht gerade mal eine Kloschüssel männlich und eine Kloschüssel weiblich zur Verfügung. Die Duftentwicklung der gut 600 Personen im “Raum” ist auch nicht zu verachten.

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Skyline von Auckland, vom Skytower in Richtung Harbour Bridge

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Skyline von Auckland, vom Mount Eden aus gesehen

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Auckland Harbour

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Blick von Rangitoto Island auf Auckland

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Im “Hafen” von Rangitoto Island

Jeder freut sich schon riesig auf den 13 Stunden Anschlussflug nach Auckland. Dass diese Raumverhältnisse in Los Angeles der Normalfall sind (und Air New Zealand gar nichts dafür kann), bestätigten mir schon viele Personen.

Der folgende 13 Stunden Flug ist zu 100% ein Nachtflug, aber an Schlaf ist nicht im Geringsten zu denken. Schlaft Ihr einmal im Flieger, wenn der 60-70 Jahre alte US-Rentner (der bzw. die Jüngste, der/die in Los Angeles zugestiegen waren, waren mindestens so alt) beim Start des Jumbos jegliche Gesichtsfarbe verliert und vor lauter Flugangst bis zur Landung in Auckland nur noch vor sich hinzittert.

Gerade mal 53 Minuten ist für mich der 28. Dezember 1997 lang, denn genau zu dieser Uhrzeit überfliegen wir die Datumsgrenze und es ist nun der 29. Dezember 1997.

Eine halbe Stunde zu früh um halb vier am Morgen landen wir in Auckland. Die reinste Südseestimmung kommt auf beim Betreten des Flughafens in Auckland, keine solche Tristesse wie bei uns in Deutschland.

Weil Neuseeland zu diesem Zeitpunkt Probleme mit einem eingeschleppten Kaninchenvirus hat, gibt’s eine komplette Gepäckkontrolle am Flughafen inklusive Beurteilung der Schuhsohlen (dreckige Schuhe erhalten keine Einreise!), aber es läuft alles sehr freundlich ab, eine selbstverständliche Freundlichkeit, wie sie mich in den nächsten drei Wochen in Neuseeland begleiten werden.

Nach der Einreise erfolgt der Transfer zum Hotel, dem Sheraton Auckland Hotel, was für meine Ansprüche mindestens einen Stern zu viel hat, aber: Wenn der Reiseveranstalter einen Zahlendreher beim Preis im Katalog hat und diesen mir auch noch bestätigt, dann wäre ich blöd, diesen nicht auch auszunutzen.

Tag 3 - 5: In und um Auckland

Da die eigentliche Rundreise durch Neuseeland erst am 5.Reisetag abends beginnt, habe ich mir vorgenommen, mich in der verbleibenden Zeit in Auckland und Umgebung etwas näher umzusehen.

Für den ersten Tag steht eigentlich nur den Auckland Harbour und das Auckland Museum auf dem “Tagesplan”, denn 12 Stunden Zeitverschiebung und 27 Stunden Flug sind bis jetzt neu für mich. Man weiß ja nie, wann die eigenen Augendeckel zuklappen.

Aber nach dem geplanten Tagesprogramm, das ich zusätzlich noch mit einem Besuch des 331m hohen Skytower (und damit das höchste Gebäude südlich des Äquators) ausdehne, ist es erst 14 Uhr und der Tag ist noch lang.

Also mache ich noch einen Abstecher ins National Maritime Museum in der Hobson Wharf. Gegen 17 Uhr macht sich aber der Jetlag bei mir deutlichst bemerkbar, sodass ich mein Tagesprogramm beende.

Wider all meiner (mehr oder weniger vorhandenen) Logik, wache ich am Folgetag ganz normal zur üblichen Zeit um 7 Uhr morgens auf, als ob’s keine Zeitverschiebung gäbe.

Für heute habe ich mir eine ganztägige “Kreuzfahrt” im Hafenbereich von Auckland vorgenommen. Erster Punkt ist die vor 600 Jahren entstandene und unbewohnte Vulkaninsel Rangitoto.

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Skytowerbeleuchtung am 31.12.1997

Die mit vielen Pohutukawa-Bäumen (den rot blühenden neuseeländischen Weihnachtsbaum) bewachsene Insel hat in der Mitte einen ca. 200m hohen Hügel, den ich als erstes erklimmen werde.

Nach dieser bergsteigerischen Meisterleistung (ca. 2h Stunden hin und zurück) geht’s weiter mit der Fullers-Fähre zum “Kelly Taltons” Unterwasseraquarium und Antarktismuseum.

Nächster Landgang ist in Devonport, dem Nobelvorort im Hafenbereich von Auckland, wo ich dem Johnson Museum einen Besuch abstatte. Ich hoffe, dass dieses Museum, wo eigentlich der alltägliche Krimskrams der letzten 100 Jahre ausgestellt ist, auch heute noch vorhanden ist, denn als ich dort war, war dieses originelle Museum ernsthaft von der Schließung bedroht.

Um auch etwas Anstand walten zu lassen, habe ich mir für heute Abend vorgenommen, in meiner Nobelherberge das Abendessen einzunehmen.

Umgerechnet 70 DM bin ich dafür los, damit ich aber auch satt bin, genehmige ich mir im benachbarten McDonalds noch ein BigMac-Menü. Als Erstes steht am Tag fünf ein Hotelwechsel ins Auckland Centra Hotel an, von wo die Rundreise beginnen soll. Im Außenlift geht’s dabei in den 22.Stock.

Für heute hab ich mir den Explorer Bus ausgesucht, der für 15 neuseeländische Dollar (damals 18 DM) eine Stadtrundfahrt durch Auckland bietet.

Neben einen kurzen Stop in Mission Bay und im botanischen Garten, statte ich dem MOTAT I und II (den beiden Verkehrsmuseen für allgemeinen Verkehr und Luftfahrt) einen längeren Besuch ab.

Weil der Auckland Zoo genau dazwischen liegt, muss auch er dran glauben. Erstmalig sehe ich hier einen lebendigen Kiwi der Rasse Vogel (menschliche Kiwis gibt’s in Neuseeland wie Sand am Meer). Da der Kiwi ein nachtaktiver Vogel ist, darf er in seinem Noctarium nicht fotografiert werden. Am späten Nachmittag geht’s wieder zurück ins Hotel.

Skytowerbeleuchtung am 31.12.2003, (c) by J.Fersch

 

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