Tag 2 - 4: Viktoriafälle und Livingstone (Sambia)

Zur Einreise nach Sambia benötigt man ein Visum, welches man aber auch direkt an der Grenze erhalten kann. Angeboten werden dabei für Touristen unterschiedliche Visa-Möglichkeiten.

Das normale Visum für Sambia kostet 50 USD und erlaubt eine einmalige Einreise nach Sambia. Ich lasse mir bei der Einreise das  80 USD teurere „Double-entry“-Visum erteilen, da mit dieser Art von Visum zweimal nach Sambia eingereist werden kann und ich diese zweite Einreise nach Sambia für das Ende der Reise benötige. Es gäbe auch noch das KASA-Visum, ein gemeinsames Visum für Sambia und Simbabwe, hier ist aber nur eine Einreise nach Sambia möglich. Würde man aber z.B. die simbabwische Seite der Fälle von Sambia aus besuchen wollen, wäre zwar die Einreise nach Simbabwe frei, aber zur Wiedereinreise wäre ein neues Visum für Sambia fällig.

Vom Flughafen in Livingstone bis zum am Sambesi gelegenen Hotel sind es einige Kilometer Entfernung. Mit einem Shuttle-Bus des Hotels geht es mit einigen weiteren Touristen, interessanterweise alles Teilnehmer der zeitgleich aber unabhängig zur Zelttor ablaufenden Lodge-Tour, zum direkt am Sambesi gelegenen Hotel Waterfront .

Im Hotel Waterfront selbst gibt es verschiedene Arten der Übernachtungen.

Die teuerste Variante ist die Zimmerübernachtung, für Campinggruppen gibt es einem Zeltplatz auf dem Hotelgelände. Dieser Zeltplatz wird ab morgen für zwei Nächte mein Übernachtungslager sein. Die Nacht vorher bzw. die heutige Nacht werde ich in einem auf einen Betonsockel fest aufgebauten Zelt mit integriertem Bett und Gemeinschaftssanitäranlagen im Garten des weitläufigen Hotels verbringen. Diese Form der Zeltnacht kostet dabei kaum 20% des Preises eines Hotelzimmers.

Das OpenAir-Restaurant des Hotels befindet sich unmittelbar am Sambesi. Da heute und morgen eine Motocross-Veranstaltung mit Start und Ziel am Hotel stattfindet, ist auch sehr viel Betrieb rund um das Hotel.

Da die eigentliche Reise erst morgen beginnt, habe ich den heutigen Nachmittag frei. Ich benutze die Zeit zum Erkunden der Anlage. Die Lufttemperatur in den oberen 20ern ist angenehm. Die Hinweisschilder auf die Gefahren von Hippos und Krokodilen verdeutlichen aber, dass man sich trotz „Stadtrandlage“ schon mitten in der Wildnis befindet.

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Der Sambesi am Waterfront Hotel

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Der Sambesi am Waterfront Hotel, Blick in Richtung Viktoriafälle

Offizieller Programmstart der Tour ist morgen um 14 Uhr. So buche ich für den morgigen Vormittag einen Helikopterflug über die Wasserfälle.

Das heutige Abendessen genehmige ich mir im Hotelrestaurant mit Blick auf dem Sambesi. Die gegenüberliegende Flußseite des Sambesi ist dabei noch nicht Simbabwe, sondern die Mitten im Fluß gelegene Insel Lwanda Island. In der Ferne sieht man auch Elefanten, wie sie schwimmend den Sambesi vom Festland kommend queren.

Nach einer weitestgehend mückenfreien Nacht geht es morgens um 10 Uhr zum Helikopterflug. Auf den Weg dorthin gibt es bereits an der Straße zum Startgelände des Helikopters die erste Elefantenherde zu sehen.

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Elefantenherde an der Verbindungsstraße von Livingstone zur simbabwischen Seite der Fälle

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 Helikopterstartgelände, die Viktoriafälle sind im Hintergrund nur zu erahnen

Weil wir uns aktuell jahreszeitlich am Ende der Trockenzeit befinden, ist die Landschaft eher karg gehalten, auch an den Fällen selbst dürfte sehr wenig Wasser zu erwarten sein.

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Viktoriafälle Regenzeit 1999 (links), Ende Trockenzeit 2019 (rechts)

Der Flug mit einem Eurocopter Hubschrauber selbst ist mit 12 Minuten Flugzeit angesetzt, längere Flugzeiten sind auch buchbar, dann aber zusätzlich um die Umgebung der Fälle. Glücklicherweise habe ich für den Flug einen Fensterplatz ergattert.

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Viktoriafälle - Blick nach Norden (Livingstone)

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Viktoriafälle, links oben der Ort VicFalls in Simbabwe

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Viktoriafälle, links oben die Brücke über den Sambesi und gleichzeitig die Grenze zwischen Simbabwe und Sambia

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Viktoriafälle

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Viktoriafälle mit Brücke über den Sambesi (Victoria Falls Bridge)

Die Brücke über den Sambesi stellt die Grenze zwischen Sambia und Simbabwe dar. Dieses Bauwerk wurde zunächst in England gebaut, nach Afrika gebracht und im Jahre 1905 den Sambesi überbrückend wiederaufgebaut. Die Brücke ist fast 200m lang und befindet sich bis zu 128m über dem Sambesi. Sie ist sowohl eine Eisenbahnbrücke als auch eine Straßenbrücke. Von der Mitte der Brücke sind Bungee-Sprünge möglich.

Die Brücke kann von beiden Ländern aus betreten werden, die Grenzgebäude befindet sich jeweils am anderen Ende der Brücke, ohne dass man bis dorthin einen Ausreisestempel braucht. Ohne Ausreisestempel kann man aber nicht in das jeweils andere Land einreisen.

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Viktoriafälle mit Brücke über den Sambesi

Der geringere Teil der Fälle kann von der sambischen Seite aus erreicht werden, aktuell sind die Fälle fast trockengelegt. Dies ergibt sich nicht aus dem Klimawandel, sondern ist bedingt durch die aktuelle Jahreszeit und der vermehrten Entnahme von Wasser bereits vom Oberlauf des im Hochland von Angola entspringenden Sambesi.

Zurück im Hotel trifft gegen 14 Uhr dann auch der Rest der Gruppe ein und es geht in Richtung des Zeltplatzes auf dem Hotelgelände. Dort werden wir die ersten beiden Nächte verbringen.

Die Gruppe besteht insgesamt aus 8 Personen. Hinzukommt unsere Reiseleiterin und Köchin Annika und unser Fahrer Willard. Da das Fahrzeug für die Reise auf 12 Personen ausgelegt ist, dürfte es nicht zu eng werden.

Nach der Beschlagnahme der jeweiligen Zelte geht es im Anschluss in einen Nebenraum des Hotelrestaurants, hier werden uns die möglichen Aktivitäten in Livingstone an den Fällen vorgestellt. Die Gegend rund um die Viktoriafälle ist ja ein touristischer Brennpunkt, das Angebot an Aktivitäten ist groß aber alles andere als kostengünstig.

Morgen ist offiziell noch programmfrei, so haben wir noch freie Zeit. Fast jeder von uns bucht eine Bootstour zum morgigen Sonnenuntergang auf dem Sambesi. Mehr wird es für mich nicht, da sich für meinen Tourwunsch (Tour durch unmittelbar benachbarten Mosi Oa Tunja Nationalpark) nicht genügend Teilnehmer finden. Mosi Oa Tunya <=> “donnender Rauch” ist die einheimische Bezeichnung für die Viktoriafälle.

Zeitig vor dem Sonnenuntergang machen wir uns gemeinsam mit dem LKW auf den Weg zur sambischen Seite der Viktoriafälle und kehren erst nach einem atemberaubenden Sonnenuntergang wieder nach Livingstone zurück.

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Viktoriafälle

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Viktoriafälle

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Viktoriafälle

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Viktoriafälle

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Viktoriafälle

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Viktoriafälle

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Viktoriafälle

Den folgenden Tag nutze ich zum Entspannen, erst am späteren Nachmittag geht es auf eine Bootstour auf dem Sambesi. Nur alleine sind wir nicht auf dem Fluß, es sind viele Boote mit Touristen unterwegs, die Viktoriafälle sind eben ein Touristenmagnet.

Vom Boot aus gibt es aber auch die Tierwelt zu beobachten: Kolonien von farbenfrohen Bee-Eater-Vögeln (Bienenfresser), Krokodile, Hippos und natürlich einen farbenfrohen Sonnenuntergang.

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Rush-Hour auf dem Sambesi

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Wohnnester von Bienenfresservögel

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Krokodil am Ufer

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Hippo am Ufer

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 Sonnenuntergang

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Sonnenuntergang

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