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Tag 12: Spitzkoppe - Swakopmund Heute werden wir das Wasser des Atlantiks zu sehen bekommen. Unsere Reise wird uns weiter dorthin nach Südwesten führen. Wie auch schon an den letzten Tagen, so ist auch heute ein strahlendblauer Himmel ohne Wolken am Firmament. Ob dies den Tag so bleiben wird, ist fraglich, da an der Atlantikküste der kaum 16°C warme Benguela-Meeresstrom aus der Antarktis kommend vorherrscht. Hier noch gut 100km im trockenen Landesinneren sind es tagsüber manchmal dann bis zu 40°C. Kaum haben wir die ersten Kilometer Fahrtstrecke hinter uns, lässt sich am kompletten westlichen Horizont eine Nebelwand erkennen, vorbei ist es mit den Sonnenstrahlen. Die Fahrt führt uns zunächst weiter in Richtung Henties-Bay, bevor wir kurz vor dem Erreichen des Atlantiks in Richtung Norden zum Cape Cross (Kreuz Kap) abbiegen. Dort errichtete der Seefahrer Diego Cao 1486 zu Ehren des portugiesischen Königs und zur Festigung der portugiesischen Besitzansprüche für vorbeifahrende Schiffe ein Kreuz. Cape Cross Zu deutschen Kolonialzeiten wollte man am Kreuzkap einen besseren Hafen als im 130km südlich gelegenen Swakopmund suchen. Da es keine Wasservorräte gab, verzichtete man auf dieses Vorhaben. Das Kreuzkap ist trotz dieser Einschränkung dennoch eine sehr beliebte Wohngegend. Wenn einmal alle Bewohner da sind, dann sind es am Kap bis zu 250.000 Robben bzw. Ohrenrobben („Seelöwen“). Da geht es dann schon mal etwas lauter zu und für sensible Geruchsnerven ist die Gegend auch nicht unbedingt empfehlenswert. Das Wasser des Atlantiks ist um das Kap herum wegen des kalten Benguelastroms aus der Antarktis sehr nährstoff- und fischreich. Nicht verwunderlich, dass dann hier so viele Robben anzutreffen sind. Damit man nicht durch all die Robben hindurchwandern muss, gibt es einen abgesperrten Wanderpfad (damit die Robben draußen bleiben, zumindest der Theorie nach). Die Tiere beschlagnehmen alles was nicht unbedingt niet- und nagelfest ist. Cape Cross - Robbenkolonie Cape Cross - Robbenkolonie Cape Cross - Robbenkolonie Cape Cross - Robbenkolonie Cape Cross - Robbenkolonie Nach dem Besuch bei Robbens, führt uns nun die Reise weiter nach Süden in Richtung Swakopmund, vorher legen wir aber noch unsere Mittagsrast am Strand in der Nähe eines auf Grund gelaufenen Schiffswracks unmittelbar an der Atlantikküste ein. Kaum dort angekommen erledige ich mich unmittelbar nach dem Aussteigen aus dem LKW auch noch unauffällig von einem nicht unbedingt geruchsneutralen Mitbringsel meinerseits aus der Robbenkolonie im Schuhprofil. Hätte nie gedacht, dass 2-3g Schei….benkleister a la Robbe am Schuh so geruchsintensiv sein können. Ein Schiffswrack am Strand Es sind von unserem Mittagsrastplatz kaum noch 50km bis nach Swakopmund, mit 35.000 Einwohner nach Windhoek, Rundu und Walvis Bay die viertgrößte Stadt in Namibia. An der Mündung des Swakopflusses gelegen sagt schon der Name der Stadt. Gut 10% der Einwohner sind immer noch deutschstämmig und dass auch nach mehr als 100 Jahren noch einiges von damals erhalten geblieben ist, davon können wir uns heute und morgen überzeugen. Man braucht sich nur die Automarken auf einem Parkplatz in Swakopmund anschauen. Öffentlicher Parkplatz in Swakopmund - kein VW/Audi Händler! Swakopmund - oder doch ein VW-Händler? Wir übernachten für die zwei Nächte in Swakopmund nicht im Zelt sondern dieses Mal in einem Guesthouse in Zentrumsnähe. Bevor wir dort ankommen, fahren wir zunächst noch an einem Büro für Tourbuchungen vorbei, für diejenigen von uns, die für den morgigen freien Tag eine Tour buchen wollen. Ich will den Rest des heutigen und den morgigen Tag die Stadt zusammen mit einem Teil der Gruppe in Eigenregie erkunden. Heute geht es für uns dabei v.a. in die Umgebung unseres Guesthouse an der Daniel Tjongarero Avenue. Unweit von unserer Unterkunft befindet sich die Evangelisch-Lutherischen Kirche. Evangelisch-Lutherische Kirche Evangelisch-Lutherische Kirche - der Hinweis an der Eingangstüre ist in Deutsch Was uns heute schon auffällt ist die Tatsache, dass die vom Atlantik wegführenden Straßen in Swakopmund sehr breit ausgelegt sind. Geschuldet ist dies der Gründerzeitvorgabe, dass ein größeres Ochsengespann auf der Straße wenden können musste. Der Baustil der Häuser hier in Downtown Swakopmund erinnert nun wirklich nicht unbedingt an Afrika. Tag 13: Swakopmund V.a in der Innenstadt von Swakopmund werden wir uns heute aufhalten. Swakopmund, wegen des Reizklimas und dem Stadtflair manchmal auch als afrikanisches Westerland auf Sylt bezeichnet, ist umgeben vom Atlantik und der Wüste. Im Kontrast dazu wirken die Neubausiedlungen manchmal wie Ghettos, da solche Siedlungen aus Schutz vor Sand oft von Betonmauern umgeben sind. Der Weg zum Atlantik ist nicht weit und die Zeitzeugnisse aus der deutschen Kolonialzeit sind noch allgegenwärtig, auch wenn sie aus den verschiedensten Gründen immer weniger werden. Viele Straßen in Swakopmund haben seit meinem letzten Aufenthalt vor gut 20 Jahren den Namen geändert. Die nach dem ersten namibischen Präsidenten benannte Sam Nujoma Avenue war vor 20 Jahren noch die Kaiser-Wilhelm-Straße. Aus der Poststraße wurde die Daniel Tjongarero Avenue, … Die Bismarck-, die Strandstraße und auch die „Am Zoll“ behielten ihren Namen. Aus dem ehemaligen Bahnhof wurde ein Hotel. Swakopmund - alter Bahnhof 1901 gebaut und noch bis 1993 als Bahnhof benützt Eine Fußgängerzone gibt es auch, dort befindet sich auch das Brauhaus und wenn man das folgende Bild betrachtet, wirkt es nicht unbedingt, als wäre es Afrika. Der „Nicht-Schlecht und Nicht-Teuer“-Senf, das Erdinger Weißbier bzw. das nach dem Reinheitsgebot von 1516 gebraute einheimische Bier, Pommes und Currywurst tun ihr Übriges. Und es ist doch Afrika Und es ist doch Afrika Ohne Worte zum zweiten Bier von links - gesehen im Swakopmund Museum Schwarzwälder-Kirsch-Torte im Cafe Anton Wie sich eine Promenade in 20 Jahren verändern kann, zeigen die folgenden beiden Bilder der Arnold-Schad-Promenade, die parallel zum Strand bzw. zur Strandstraße verläuft:
Um nicht unnötig viel Hafen ausbaggern zu müssen, damit auch Schiffe entladen werden konnten, wurde im Jahre 1911 die ursprüngliche Holz-Landungsbrücke durch eine 262m lange Eisenbrücke (die “Jetty”) ersetzt. Swakopmund - Blick von der Mole in Richtung der Jetty Swakopmund - Blick von der Jetty nach Downtom Swakopmund Geplant waren 640m Länge, dies wurde aber nicht mehr verwirklicht. Die Jetty verfiel immer mehr und wurde 2006 komplett restauriert, wie die beiden folgenden Fotos zeigen. 1999 war der Zugang zur Brücke gesperrt. Direkt neben der Stadt beginnt die Wüste, in fast allen Himmelsrichtungen, nur im Westen ist der Atlantik, fotografiert vom Ende der Jetty. Wie sich Bilder alter Meister (der berühmte Hase von Albrecht Dürer) doch mit neuen Fotos gleichen, gefunden im Swakopmund Museum. Überbleibsel aus vergangenen Zeiten Mitten im südlichen Afrika sind auf den nächsten Bildern zu sehen: Swakopmund - ohne Worte Swakopmund - ohne Worte Swakopmund - Altes Amtsgericht Swakopmund - Am Leuchtturm Straße Swakopmund - Hotel Schweizerhaus und Cafe Anton Swakopmund - Löwenhof Swakopmund - Am Zoll Swakopmund - Bismarckstraße Swakopmund - Hotel "Zum Kaiser" Swakopmund - Altstadthof Zum Abendessen treffen sich ein Großteil der Gruppe im Kückis Pub.
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