Tag 3: Cataratas do Iguacu (brasilianische Seite) – Wasserkraftwerk Itaipu Binacional
Der Vormittag steht im Zeichen des Besuchs der brasilianischen Seite der Iguacu-Wasserfälle und nachmittags aus einer Technischen Führung im 20km von Foz do Iguacu entfernten Itaipu Binacional Wasserkraftwerk.
War gestern noch strahlender Sonnenschein, so ist heute bedeckter Himmel und in Richtung Wasserfälle sieht es so aus, als ob sich dort ein schlechtes Wetter zusammenbraut. Von unserem Hotel aus sind es nur wenige Kilometer bis zum Eingang zum Parque Nacional do Iguacu auf brasilianischer Seite. Die Fälle selbst befinden sich an der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien, sodass sich einige wenige der Einzelfälle in Brasilien, die Mehrzahl der Einzelfälle aber in Argentinien befinden. Es heißt immer: von brasilianischer Seite hat man die Sicht auf die Fälle und in Argentinien die Fälle selbst.
Um einen Überblick über die Fälle gewinnen zu können, bietet sich ein Helikopterflug an. An der Grenze zum Parque Nacional do Iguacu, welcher die Fälle auf brasilianischer Seite umschließt, befindet sich hierzu ein Landeplatz. Gestern haben wir die Hubschrauber unaufhörlich starten, fliegen und landen gehört, nur bei den heutigen Wetterbedingungen fliegt kein Hubschrauber.
Bevor es richtig los geht mit dem Besuch der Fälle noch etwas Zahlenmaterial: Der in der Nähe von Curitiba in gut 500km Entfernung seine Quelle habende Rio Iguacu lässt hier auf zahllosen Haupt- und Nebenfällen in Fallhöhen von 50-80 Meter auf 2700m Breite in der Hochsaison bis zu 10000 Kubikmeter Wassermassen in der Sekunde herab.
In den Park gelangen kann man nur mit oben offenen Doppeldecker-Bussen. Eigentlich eine gute Idee bei den sonst üblichen tropischen Temperaturen (gestern hatten wir deutlich über 30°C), aber heute kündigt sich ein schweres Gewitter an. Kaum sind wir in den Bus eingestiegen, natürlich im „oben-ohne“-Bereich, startet es wolkenbruchartig zu regnen. Dazu kommt starker Wind mit Blitz und Donner im Sekundentakt. Auch wenn der Bus ein behelfsmäßiges Sonnendach besitzt, für viele ist ein Vollwaschgang vorprogrammiert. Im Starkregen und nach mehreren Stopps an der Parkstraße kommen wir am Hotel Tropical Das Cataratas an, unverkennbar an seiner Farbgebung in Schweinchenrosa.
Es regnet immer noch aus allen Kübeln, sodass alle Schutz unter dem Vordach eines Bushäuschens an der Haltestelle suchen. Aber nach gut 15 Minuten ist das Ärgste vorbei. Gegenüber vom Hotel startet der Panoramaweg mit Blick auf die “argentinischen” Fälle. Schon ein erster Blick auf die Fälle verrät, im Vergleich zu vor 10 Jahren gibt es heute sehr viel mehr Wasser (und heute auch noch aus allen Richtungen). Auch die Größe und Lautstärke der Fälle ist immer wieder beeindruckend. Nur die sonst immer als Plagegeister umherirrenden vierbeinigen Nasenbären sind heute nicht zu sehen. So geht es nun von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt, immer mit Blick auf die argentinische Seite der Fälle, bis man am Steg zur Plattform am Rande des Santa-Maria-Falls ankommt. Dieser “Passarella-Steg” ist üblicherweise schon mit einem Vollwaschgang verbunden, aber heute ist zur Querung fast schon ein U-Boot von Nöten. Man steht dort mitten in den Fällen (von oben kommt Wasser aus den Floriano-, Deodoro-, Benjamin Constand- und Uniao-Fällen, die ihre Fracht an die Santa Maria Fälle weitergeben. Nur für heute ist mir dieser Vollwaschgang zu nass, sodass ich den Steg nur teilweise zurücklege. Frisch geduscht kann man dann mit dem Asensor Panoramico Aufzug nach oben fahren, sich erfrischen (getränkespezifisch innerlich und nicht wasserspezifisch äußerlich). Oben angekommen starten dann auch wieder die Busse, die zurück zum Eingang der Fälle fahren.
Blick auf die argentinische Seite der Fälle
Blick auf die argentinische Seite der Fälle
Iguacu, brasilianische Seite, kurz vor den Santa Maria Fällen, oben im Jahre 2015, unten 2005
Iguacu, brasilianische Seite
Zum Mittagessen an unserem Reisemobil sind wir wieder bei strahlenden Sonnenschein zurück am Parkeingang. Nach dem Mittagessen soll es dann zum 20km entfernten Itaipu Binacional Wasserkraftwerk gehen.
Itaipu, Iguazu, Foz do Iguazu, Paraná, wie denn, wo denn, was denn nun?
Wie können denn direkt in der Nähe eines riesigen Staudamms und Wasserkraftwerks auch noch Wasserfälle sein? Genau diese Fragen werden sich viele außer mir auch noch stellen.
Mit dem Itaipu-Staudamm wird der südwärts fließende Paraná aufgestaut. Der Staudamm befindet sich 15km nördlich der brasilianischen Stadt Foz do Iguacu (auf spanisch Iguazu, Foz bedeutet “Mündung”). In den Paraná fließt der unweit vom 500km entfernt liegenden Curitiba entspringende Rio Iguacu, der 20km flußabwärts vom Itaipu-Staudamm am Dreiländereck Brasilien-Argentinien-Paraguay in den Paraná mündet. Foz do Iguacu ist die brasilianische Stadt, Puerto Iguazu (Puerto = ”Hafen”) die argentinische und Ciudad del Este die paraguayische Stadt, wobei der wohlklingende Namen der letztgenannten Stadt übersetzt “Oststadt” bedeutet (ein besserer Name wäre “Tschechenmarkt-City”, da die Brasilianer die Stadt zum billigen Einkauf von Ramschware nutzen). Etwa 10km von der Mündung des Rio Iguacu flussaufwärts entfernt sind dann die größten Wasserfälle der Welt, die “Cataratas do Iguacu” gelegen.
Soweit die Theorie, aber heute geht es auch noch zum Praxiseinsatz: Das Wasserkraftwerk zum “singenden Stein”, so die Übersetzung des Wortes Itaipu aus der Guarani-Sprache, gilt heute unserem ersten Augenmerk. Innerhalb einer mehrstündigen Führung, die auch durch das Turbinenhaus geht, werden wir die ganzen Dimensionen dieses Mammutbauwerks erleben.
Die beiden Staaten Brasilien und Paraguay (daher der Name “Binacional”) haben 1966 Verhandlungen begonnen, einen der wasserreichsten Flüsse der Welt, den Paraná zur Stromerzeugung zu nutzen und damit den immensen Energiebedarf der Region Sao Paulo und des südlichen Brasiliens zu decken.
Da Brasilien keine Kohle und nur sehr wenig Erdöl hat, war dies die nahe liegende Alternative der eigenen Energieunabhängigkeit. Im Jahre 1975 wurde mit den Arbeiten begonnen und im Jahre 1995 nach Baukosten von geschätzten 18 Mrd. U$ weitestgehend beendet. Der Paraná hat zu “Hoch”-Zeiten einen Wasserdurchfluss von bis zu 30.000 Kubikmeter/Sekunde. Im Vergleich dazu der Rhein weniger als 4000 und die Wasserfälle von Iguacu weniger als 5000 Kubikmeter.
Da der Paraná zwischen Guaira und dem etwa 150km stromabwärts gelegenen Foz do Iguacu ein Gefälle von gut 150m hat, bietet sich die gewählte Stelle für den Staudamm bestens an. Mit mehr als 12 Millionen Kubikmeter Beton (der Dreischluchten-Damm in China, abgekürzt DSD, 26 Mio. cbm) wurde eine 196 bis 220m hohe und im Haupt- und Flügeldamm 2000m lange Staumauer geschaffen. Weitere fast 6000m sind aufgeschüttete Erddämme. Die Dicke der wabenförmig konstruierten Mauer beträgt z.T. mehr als 250m.
Die theoretisch erzeugbare Strommenge liegt bei 95 TWh/a (Terawattstunden pro Jahr), was im Vergleich etwa 1/6 des deutschen Strombedarfs bedeutet (540 TWh im Jahre 2014 laut BMWi). Im Vergleich dazu der DSD mit 84 TWh/a, oder das weltweit jahresleistungsstärkste Kernkraftwerk Isar 2 mit gut 12TWh/a.
Die Staufläche beträgt gut 1400qkm bei max. 170km Länge (DSD gut 1000qkm bei 650km Länge). Mit der Flutung des Stausees mussten 40.000 Personen umgesiedelt werden (DSD: 1.300.000).
Zur Hochwasserregulierung gibt es einen Überlauf mit 14 Schleußen, wobei jede Schleuse eine höhere Kapazität pro Sekunde hat wie die kompletten Iguacu-Wasserfälle. Alle 14 Schleusen zusammen wurden aber bisher nur ein einziges Mal komplett geöffnet und das auch nur zu PR-Zwecken.
Itaipu, Überlauf
Aktuell hat der Staudamm 20 Fallrohre und Generatoren, es sind aber maximal 18 gleichzeitig im Betrieb. Diese erzeugen bis zu 15000 MW, was etwa der Leistung von 12 mittelgroßen Kernkraftwerken entspricht. Interessanterweise hat Itaipu nur den siebtgrößten Stausee eines Wasserkraftwerkes in Brasilien!
9 Generatoren werden von Paraguay (die neun linken im Bild), 9 von Brasilien betrieben. Genau durch die Mitte geht die Staatsgrenze und alle Bereiche sind paritätisch mit Personal aus beiden Ländern besetzt (das geht bis zur Besetzung der Schaltwarte).
Brasilien kann mit seinen 9 Generatoren 15% seines Strombedarfs decken. Paraguay reichen kaum zwei Turbinen zur Stromversorgung des gesamten Landes aus. Zur Abbezahlung der Baukosten muss aber Paraguay bis 2033 den nicht benötigten Strom unentgeltlich an Brasilien abgeben. Brasilien erzeugt bei 60Hz 500KV Wechselstrom, dass über das Umspannwerk Se Furnas auf 750kV/60Hz Wechselstrom und 600kV Gleichstrom umgewandelt wird.
Der paraguayische Anteil wird in 500kV/50Hz Wechselstrom bereitgestellt und nach Paraguay transportiert, dort wird er mit 220KV/50Hz weitergeleitet. Der überschüssige Strom (mehr als 6000MW) wird weitertransportiert ins brasilianische Se Furnas und dort entsprechend umgewandelt.
In der Eingangslobby des Besucherzentrums gibt es eine Tafel mit den bisherigen Besucherzahlen. Es ist sogar 1 Besucher aus Angola aufgeführt.
Nach einem gut halbstündigen Film geht es in den Werksbus zur Rundreise, zunächst zu zwei Ausgangspunkten, um die ganze Größe des Bauwerks einsehen zu können.
Itaipu Wasserkraftwerk, Staumauer, mit Wasserschächten
Anschließend geht es auf die obere Dammstraße mit Sicht auf den Stausee.
Itaipu Wasserkraftwerk, Ebene 225m, auf der Staumauer, die weißen Säulen regulieren die Rohre
2005 hatte ich erstmals gehäuft Handy-Selfies an den Iguacu-Wasserfällen gesehen. Inzwischen hat sich das Verfahren deutlich ausgeweitet, statt Selfiestangen gibt es jetzt auch Selfiehände:
Itaipu Wasserkraftwerk, Selfie mit menschlicher Selfiestange
Im Anschluss daran fahren wir weiter zum Fuß des Staudammes und werfen einen tiefen Blick in die wabenförmige Struktur des Bauwerks (das untere Bild ist nach unten fotografiert (es geht 100m nach unten).
Itaipu Wasserkraftwerk, Staumauer Ebene 144m, Blick in mehr als 100m Tiefe innerhalb der Mauer
Weiter geht es in das “Schalthaus”, wo die ganzen Schaltwarten untergebracht sind. Mittig durch das Schalthaus verläuft die Grenze zwischen Brasilien (links vom mittleren Strich) und Paraguay. Da Brasilien portugiesisch und Paraguay spanisch spricht, gibt es zur Bedienung eine eigene Kraftwerkssprache. In den letzten 10 Jahren wurde auch auf eine digitale Bedienung umgestellt, zu sehen v.a. am jetzt riesigen Bildschirm in der Schaltwartenmitte. Aus Backupgründen ist aber die alte Überwachungstechnik immer noch voll einsatzfähig.
Itaipu Wasserkraftwerk, Schaltraum Ebene 138m, 2015 oben und 2005 unten
Weiter führt uns der Rundgang zum 2km langen Turbinenhaus, die rotbräunlichen Kreise beherbergen jeweils zunächst eine der 20 jeweiligen Stromgeneratoren und für jeden Generator die darunter liegenden Francis-Wasserturbinen.
Itaipu Wasserkraftwerk, Turbinenhaus auf Ebene 108m
Beim Besuch in Itaipu im Jahre 2005 wurden an der damaligen Turbine 18A Wartungsarbeiten durchgeführt, der Generator war dabei im offenen Zustand zu sehen.
Itaipu Wasserkraftwerk, offener Generator 18A im Jahre 2005 auf Ebene 108m
Itaipu Wasserkraftwerk, Ebene 108m, vorbildliche Medienverlegung, wäre was für Flughafen BER
Innerhalb des Besucherrundgangs kann dabei die Turbine 14 in Augenschein genommen werden. Genaugenommen ist es die Turbinenwelle zwischen unten liegender Turbine und oben liegendem Genrator. Mit dem Aufzug fährt man nochmals einige Meter hinab. Aufgrund der immensen Geräuschentwicklung darf man nur mit Gehörschutz in die unmittelbare Nähe der Turbinenwelle.
Itaipu Wasserkraftwerk, Ebene 92m, Turbinenwelle von Turbine 14
Nach gut 2 1/2 Stunden ist die Führung vorbei und Unsereiner um eine faszinierte Erfahrung reicher.
Anschließend fahren wir wieder zurück nach Foz do Iguacu. Am Abend ergibt sich erstmals die Möglichkeit, eine Churrascaria kennenzulernen, die brasilianische Variante von Restaurant. Man holt sich vom Buffet die Beilagen und die Kellner kommen alle zwei Minuten mit einem neuen Spieß mit Fleisch (alle Sorten), Käse oder anderem.
Tag 4: Iguazu (argentinische Seite) – Puerto Iguazu
Eine direkte Verbindung zwischen Brasilien und Argentinien an den Fällen gibt es nicht, sodass wir heute über die 1985 eröffnete und nach dem damals kurz zuvor verstorbenen brasilianischen Präsidenten Tangredo Neves benannte Brücke, die “Freundschaftsbrücke”, welche den Rio Iguazu überspannt an die argentinische Grenzkontrolle kommen. Aufgrund argentinischer Gemütlichkeit zieht sich die Einreise doch etwas hin.
Von der Einreise sind es noch einige Kilometer Fahrt bis wir den Eingang des Parque National Iguazu, der argentinischen Ausführung zur “Umrahmung der Wasserfälle”, erreichen. Dort befindet sich auch das Besucherzentrum und die Zutrittsstelle zu der argentinischen Seite der Wasserfälle. Heute haben wir zwar auch Wolken, aber oft auch Sonnenschein an den Fällen.
Im Unterschied zur brasilianischen Seite der Fälle, gibt es auf argentinischer Seite viele Wege zu den vielen Aussichtspunkten an den jeweiligen Einzelfällen. Die Fälle lassen sich dabei von unten und von oben erwandern, teilweise sogar unmittelbar an den Abbruchkanten. Spektakulär erscheint die Isla San Martin in der Wassergischt der Fälle. Wer zu faul zum Laufen ist, der kann die parkeigene Bimmelbahn benutzen, um manche „Anreisestrecken“ etwas zu verkürzen.
Iguazu, argentinische Seite, Circuito Superior, Blick über einen Teil der Fälle
Iguazu, argentinische Seite, Circuito Superior, Abbruchkante, Besucher am Circuito Inferior
Iguazu, argentinische Seite, Circuito Superior, Abbruchkante
Iguazu, argentinische Seite, Circuito Superior, Salto San Martin
Hier ein kleines Video mit Ton von der identischen Stelle wie zuvor aufgenommen:
Iguazu, argentinische Seite, Circuito Superior, Blick nach Osten, Standort wie Bild vorher
So reiht sich nun ein Wasserfall an den nächsten, ein farbenfroher Schmetterling an den anderen. Ganz Wagemutige können an der Punta Peligro in ein Boot einsteigen und unmittelbar an die Adam- und Eva- sowie San Martin-Fälle heranfahren. Hier ist natürlich der Vollwaschgang im Preis inbegriffen.
Iguazu, argentinische Seite, Circuito Inferior, “Bootsafari” zu den San Martin Fällen
Da der Fluss auch unterhalb der Fälle heute eher Hochwasser führt, kann die Bootsanlegestelle zur Überfahrt auf die den Fällen vorgelagerte Isla San Martin nicht benützt werden. Eine Überfahrt ist somit nicht möglich.
Was sich in den letzten 10 Jahren hier sehr verändert hat ist die Anzahl der Selfie -Junkies. Waren es 2005 nur vereinzelte Täter, so sind es inzwischen ganze Horden. Nur viele sind sich dessen gar nicht bewusst, was sie denn da eigentlich fotografieren. Gesichter und die Fälle sind es oft nicht, wenn ich mir den jeweiligen Inhalt der Kameradisplays so anschaue.
Auch fällt auf, dass auf argentinischer Seite relativ wenig ausländische Touristen sind.
Unser Picknick zum Mittagessen genehmigen wir uns in der Nähe des Leuchtturms. Danach wollen wir mit der Bimmelbahn zum anderen Ende Fälle zu fahren. Nur geht dies heute nicht ganz so einfach. Nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof ist ein Zug entgleist, sodass wir bei tropischer Hitze zunächst zu Fuß auf die gut 1500km lange Strecke bis zu einer Absperrung gehen. Von dort fährt dann ein Ersatzzug zur Endstation Estacion Garganta del Diablo.
An der Endstation gehen die Stege über den Rio Iguazu auf einer Länge von mehr als 1000m zum Mirador Garganta do Diabo (portugiesische Schreibweise) bzw. Garganta del Diablo (spanische Schreibweise), dem Aussichtspunkt auf den Teufelsschlund.
Es ist schon wirklich beindruckend, wie hier das Wasser in die Tiefe stürzt, vor lauter Gischt ist der Flusslauf gar nicht mehr zu erkennen. Aufgrund einer sehr günstigen Windlage kann meine Gore-Tex-Jacke im Rucksack bleiben und die Kamera muss sich keinen Wasserdichtigkeitstest unterziehen.
Iguazu, argentinische Seite, Garganta del Diablo (“Teufelsschlund”)
Nur wenn ich mir die dunklen Wolken auf brasilianischer Seite anschaue, dann dauert es sicherlich nicht mehr lange, und es wird wie aus Eimern zu schütten beginnen. Ob es dann noch vernünftig ist, im Gewitter auf einer Brücke mit Stelzen aus Eisen etwa 3 Meter oberhalb einer Wasserfläche zu gehen, ist zu bezweifeln. Nur von meinen Begleitern ist niemand dazu zu bewegen, die Wasserfälle hier frühzeitig zu verlassen. Aber zeitig habe ich doch noch alle beisammen und wir machen uns auf den Rückweg. 100m vor dem „Festland“ beginnt es zu regnen. Noch rechtzeitig vor vielen anderen erreichen wir den Unterstand an der Bahnendstation, bevor der Himmel alle Schleußen öffnet.
Mit dem Zug fahren wir dann die mögliche Teilstrecke zurück. Anschließend schlendern wir dann gemütlich heraus aus dem Nationalpark, beladen mit vielen z.T. unbeschreiblichen und sicherlich auch unvergesslichen Eindrücken von einem der grandiosesten Naturschauspiele auf der Welt.
An das argentinisch-brasilianisch-paraguayische Dreiländereck in der argentinischen Stadt Puerto Iguazu fahren wir im Anschluss. Es liegt an der Mündung des Rio Iguacu in den Rio Paraná. Hier wirkt der Paraná noch so klein, erkennbar ist auch die unterschiedliche Färbung des Wassers der Flüsse.
Am Dreiländereck in Puerto Iguazu, links Paraguay, rechts Brasilien und fotografiert in Argentinien
Im Anschluss daran fahren wir zu unserem Hotel in der Nähe von Puerto Igauzu.