6.08 / Tag 16: Silent Grove - Windjana Gorge NP

Der Campingplatz Silent Grove befindet sich kaum 10 Kilometer von der Bell Gorge entfernt, der wir nach dem Frühstück einen Besuch abstatten wollen. Wie fast an allen Gorges, die “Emma” einmal ausgenommen, sind wir fast die einzigen Personen am “Platz”.

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Bell Gorge, Oberlauf

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Bell Gorge

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Bell Gorge, Wasserfall

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Bell Gorge, Wasserfall

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Bell Gorge, Klippenspringer

Rund um die Bell Gorge lässt es sich natürlich eine Weile aushalten. Um den Bergrücken herum kann man auch zum Unterlauf der Gorge und dem dortigen Pool gelangen, was auch einige von uns machen. Aus den im Bericht schon vorher genannten Gründen mache ich diese Wanderung in diesem Jahr nicht.

Auch wenn wir fast die einzigen Touristen sind, eine wirklich nervige touristische Störquelle taucht dennoch auf. Das Surrgeräusch einer Kleindrohne ist wahrlich nervtötend. Warum können Smartphone-Fernbediener solch einer Nervensäge nicht vorher fragen, ob sie einmal fliegen dürfen. Aber nein, es wird einfach ungefragt geflogen.

Nach einer ausgiebigen Pause fahren wir zurück auf die Gibb River Road und queren die King Leopold Ranges in Richtung Westen. Die bis fast 1000m hohen Berge der Gebirgskette wurden vom westaustralischen Entdecker Alexander Forrest nach dem damaligen belgischen König benannt.

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King Leopold Ranges, Pat Malcom Lookout

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King Leopold Ranges, Pat Malcom Lookout

Die King Leopold Ranges trennen das Kimberley Plateau vom Tiefland der Great Sandy Dessert. Entstanden sind sie durch den erdgeschichtlichen Aufprall des Kimberley Plateaus auf das Australische Festland.

Nach einem Halt am Pat Malcom Lookout fahren wir weiter zu einem der kleinsten Nationalparks in Australien. Der Tunnel-Creek-Nationalpark ist kaum einen Quadratkilometer groß und ist ein Relikt eines 350 Mio. Jahre alten devonischen Riffs. Der Tunnel Creek Bach (Creek <=> Bach oder Rinnsal), ein Nebengewässer des Lennard Rivers in den King Leopold Ranges hat eine Besonderheit: mit eigener Erosion hat er es geschafft, dass er auf etwa 750m unterirdisch verläuft.

Über die nicht asphaltierte Fairfield Leopold Downs Road gelangt man zum Creek. Der Tunnel Creek Tunnel schrieb Ende des 19.Jahrhunderts Geschichte, als Jandamarra, ein Bunuba-Aborigine, gewaltsamen Widerstand gegen die europäische Besiedlung Australiens leistete und es ihm gelang, sich im Tunnel gut 2,5 Jahre vor den bewaffneten weißen Siedlern und vor der Polizei versteckt zu halten.

Diese Geschichte und die Besonderheiten wollen uns nach dem Mittagspicknick die heimischen Aborigines Führer erklären. Da der Tunnel Creek ganzjährig Wasser führt, wird es im Tunnel eine nasse Angelegenheit werden. Ist der Wasserstand zu hoch, dann darf der Tunnel nicht betreten werden. Wir haben glücklicherweise nur einen niedrigen Wasserstand, ab hüfthoch ist Schluss.

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Tunnel Creek, Weg zum Eingang

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Tunnel Creek

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Tunnel Creek, Aborigines Führer

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Tunnel Creek

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Tunnel Creek, Felssturz in Tunnelmitte

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Tunnel Creek, Felssturz in Tunnelmitte

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Tunnel Creek, Stalagmiten

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Tunnel Creek, Stalaktiten

Kommt man zum Tunnelende, dann ändert sich die Landschaft schlagartig.

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Tunnel Creek, Tunnelausgang

Auf identischen Weg durch den Tunnel geht es wieder zurück zum Tunneleingang.

Im Anschluss an unsere Tunnelerfahrung fahren wir weiter, genaugenommen ein paar Kilometer zurück auf der Fairfield Leopold Downs Road zu unserem Tagesziel der Windjana Gorge. Die Gorge selber werden wir erst morgen besuchen, unser Zeltgelände befindet sich aber unmittelbar vor dem Eingang zur Gorge.

Noch zum farbenfrohen Sonnenuntergang erreichen wir unseren Zeltplatz.

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Windjana Gorge Sonnenuntergang

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Windjana Gorge Zeltplatz

Heute ist unser letzter Tag mit einer Zeltübernachtung und somit auch der letzte Tag mit einem Lagerfeuer. Zu unserem Lagerfeuer gesellen sich auch noch unsere Aborigines Führer vom Tunnel Creek. Sie reisen mit einem (altersschwachen) Pickup an und geben ihr Gitarrenspiel zu Besten.

Mit vielen neuen Eindrücken geht es letztmalig auf dieser Reise in das 100.000 Sterne Hotel des südlichen Sternenhimmels. Da wir unsere Zelte immer ohne Außenzelt verwendet haben und das Innenzelt ab 1/2m Höhe nur noch aus Meshgewebe besteht, ist die Sicht auf den Sternenhimmel immer ungetrübt.

7.08 / Tag 17: Windjana Gorge NP - Broome

Noch vor Sonnenaufgang machen wir uns heute zu Fuß auf dem Weg in die nahe gelegene Windjana Gorge. Die Windjana-Schlucht ist eine etwa 3,5 km lange Schlucht in der Napier Range, durch die der Lennard River fließt. Die Wände der Schlucht sind bis zu 100 Meter hoch. Früher ein Korallenriff ist es in heutigen Tagen eine tiefe Schlucht. In der Schlucht leben Süsswasserkrokodile, die sich gerne an den Sandbänken sonnen.

Wir betreten die Schlucht von ihrem Ausgang her, am oberen Ende sind vor allen Mangroven und Lianen vorherrschend.

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Windjana Gorge

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Windjana Gorge

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Windjana Gorge

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Windjana Gorge

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Windjana Gorge

Zum verspäteten Frühstück sind wir wieder zurück am Zeltplatz. Es dauert seine Zeit, bis wir die ganze Ausrüstung wieder verstaut haben.

Anschließend geht es wieder zurück auf die Gibb River Road und dann weiter in Richtung Westen. Die Strecke bis zur Gibb River Road wird oft von Termitenhügeln gesäumt, schon viele Kilometer vor Derby ist die Gibb River Road asphaltiert. Interessant ist der Umstand, dass ein Großteil der Straßenbaumaßnahmen durch Aborigines durchgeführt wird, sie fahren LKWs und auch Bagger.

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Termitenbau

Unseren nächsten Halt legen wir am Community Gebäude der Mowanjum Community, einer größeren Aborigines Gemeinde unweit der Hafenstadt Derby ein. Auch der Prison Baobab Tree Derby statten wir einen Besuch ab.

Der Baum mit 15 Meter Umfang diente als Übernacht-Gefängnis, wenn Aborigines aus dem Hinterland in Derby zur Strafverbüßung im Süden eine Nacht verbringen mussten.

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Prison Baobab Tree Derby

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Prison Baobab Tree Derby, 2 Minuten später

Wir fahren anschließend noch einige Kilometer weiter und machen im Garten des Willare Bridge Roadhouse unsere Mittagsrast.

Gut zwei Stunden nach der Mittagsrast erreichen wir am späteren Nachmittag das Ziel dieser ersten Reise, die Stadt Broome am Indischen Ozean. Wir quartieren uns in der Kimberley Travellers Lodge ein, eine Mischung aus Jugendherberge und Hostel.

Vor dem Abendessen und zum Sonnenuntergang wollen wir an den weltbekannten Cable Beach von Broome. Dazu aber dann auf der nächsten Seite mehr.

 

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