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Panoramablick Plettenberg Bay auf die Bucht und das Robberg Nature Reserve (rechts hinten)

Tag 18: Storms River Mouth (Otter Trail) - Oudtshoorn

Heute heißt es unser inzwischen “heimatlich” gewordene Storms River Mouth zu verlassen, denn die Reise geht weiter, weiter in Richtung Westen auf der N2. Ohne Halt auf bzw. an der höchsten Bogenbrücke der Welt, der Bloukrans River Bridge, und der Urlandschaft des Natures Valley (irgendwie schade, denn bei meinem ersten Besuch in Südafrika vor 10 Jahren haben mich gerade diese beiden Programmpunkte fasziniert) fahren wir direkt nach Plettenberg Bay. Dort angekommen wollen wir den Signal Hill View Point erklimmen (mit dem LKW), um einen Panoramablick bei bestem Wetter über die Bucht genießen zu können.

Als wären sie bestellt, tummeln sich auch hier mehrere Wale direkt in der Bucht. Mit 400mm Brennweite in 300-400m Entfernung habe ich leider kein besseres Bild wie unten geschafft. Am Aussichtspunkt treffen wir auch unsere französische Reisegruppe von unserem Besuch in Lesotho wieder, bereits im Addo Elefant Park hatten sich unsere Wege gekreuzt.

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 Plettenberg Bay, Wal

Weiter fahren wir auf der N2 in Richtung Knysna, dem wohl schönst gelegenen Ferienort an der Gartenroute. Wären aktuell die Eisenbahnschienen nicht durch einen Erdrutsch versperrt, wäre hier der Endpunkt der legendären Outeniqua Choo-Tjoe Dampfeisenbahn. Weltbekannt sind die Bilder der rauchenden Lokomotive auf den “Stelzenschienen” über die Lagune von Knysna.

An der knysnaeigenen “Waterfront” (einer Ladenmeile am Hafen) legen wir einen Stopp ein, bevor wir die Weiterreise antreten. Die Strecke führt uns weiter nach George. Da der heutige Zeitplan etwas eng bemessen ist, können wir dem Ort Mossel Bay, an dem Bartholomeu Diaz 1488 bei seiner Kapumseglung gelandet war, keinen Besuch abstatten.

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Bootshafen in der Lagune von Knysna

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Entfernungstafeln im Bootshafen in der Lagune von Knysna

Statt dessen verlassen wir in George die Gartenroute und schrauben uns nordwärts den gut 1000m ü.N.N. gelegenen Outeniqua Pass hinauf, ohne dabei zu vergessen den Blick zurück auf George und den Indischen Ozean schweifen zu lassen.

Kaum ist der Pass überwunden, traue ich meinen Augen kaum, Hopfenplantagen hier in Südafrika und eine Landschaft die einem fast in den Schwarzwald zu versetzen scheint. Eine Landschaft, die so gar nicht zur Halbwüste der kleinen Karoo passt. Aber dieses wunderschöne Kleinod ist viel zu schnell vorbei.

Nach gut einer halben Stunde weiterer Fahrt erreichen wir Oudtshoorn, das Zentrum der Straußenzucht in Südafrika. Die Strauße werden hier in großen Herden gehalten, fast überall prägen sie bzw. der Handel mit ihnen das Straßenbild des Ortes

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Strauße auf einer Farm bei Oudtshoorn

Eine weitere Sehenswürdigkeit von Oudtshoorn sind die Cango Caves, einem riesigen in Kalkstein geformten Höhlensystem in der Nähe des Ortes. Nach einem verspäteten Mittagessen im Restaurant an den Höhlen gewinnen wir in der Standardführung einen Einblick in das Höhlensystem. Schon die erste Höhle hat ein “Konzertsaalformat”, hier wurden wegen der guten Akustik auch schon Konzerte abgehalten.

Obwohl die Höhlen gut ausgeleuchtet sind, geht manch einer bei der Stromversorgung auf Nummer sicher, seine Steckdosenleiste hat er auch dabei.

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“Nie ohne meine Steckdosenleiste”

Sind die öffentlich zugänglichen Höhlen schon länger als 1km, so wurde im Jahre 1975 ein weiteres mehr als 1km langes Höhlensystem entdeckt, welches teilweise in einer “Abenteuertour” besichtigt werden kann. Aufgrund der teilweise sehr engen Zugangsmöglichkeiten müsste ich hier vorher sicherlich einige Zeit fasten, um da nicht zum feststeckenden Pfropf zu mutieren.

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Cango Caves

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Cango Caves

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Cango Caves

Nach der Höhlenbesichtigung machen wir uns wieder auf den Rückweg nach Oudtshoorn, wo wir heute in Ferienwohnungen übernachten werden.

Und dass man in Oudtshoorn sich als Abendessen ein Straußenfilet gönnt, versteht sich ja von selbst.

Tag 19: Oudtshoorn - Kapstadt

Heute Abend werden wir wieder in Kapstadt angekommen, aber vorher werden wir noch auf einem der reizvollsten Straßenabschnitte Südafrikas unterwegs sein. Auf der R62, nach Meinung der Südafrikaner die “längste Weinstraße der Welt” werden wir uns Kapstadt nähern.

Die wohl bekannteste Attraktion auf der Strecke ist Ronnies Sex Shop. Dieser hat zwar nichts mit dem zu tun, was man dem Namen nach vermuten würde, aber nur mit dem Namen “Ronnies Shop” liefen die Geschäfte sehr schlecht. Mit dem Namenszusatz wurde er zu einem originellen Rastplatz an der R62. So manch ein überflüssiges Kleidungsstück aus dem Bereich Unterwäsche hängt an der Decke in der Bar. Ähnlichkeiten mit dem Daly Waters Pub (siehe Australienreise) in “The mittle of Nowhere” im Outback Australiens lassen sich nicht wegreden.

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Das wohl bekannteste Rasthaus in Südafrika an der Route R62

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Im “Innern” von Ronnies (Sex) Shop

Nachdem wir uns bei Ronny gestärkt haben, fahren wir bei traumhaftem Wetter entlang dieser Panoramastraße, die doch eigentlich ein Eldorado für Motorradfahrer sein müsste.

Und tatsächlich, bei einem Fotostopp an einem ehemaligen Fort an einem Felsen begegnen wir einer fast 200 Mann/Frau starken Harley- Davidson Motorradgruppe (mit zusätzlich einigen Buell-Maschinen), die sich diesen Genuss nicht entgehen lassen wollen. Und eine Augenweide sind ihre Motorräder sowie, denn hier ist so ziemlich jeder erdenkliche Umbau dabei.

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An der R62

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Harley-Davidson

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Buell Motorrad

Aber irgendwann müssen wir weiter, auf uns wartet nach vielen anderen hübsch gelegenen Weinorten neben der Route in der Stadt Paarl eine Weinprobe, die wir uns nicht entgehen lassen wollen. Vorher müssen wir aber noch durch den längsten Straßentunnel Afrikas, den Huguenot Toll Tunnel.

Bereits nach dem Verlassen des Tunnels bei der Abfahrt nach Paarl bietet sich ein erster Blick auf den noch fast 60km entfernten Tafelberg von Kapstadt. Es ist zwar diesig, der Berg selber ist aber zu sehen. Hoffentlich hält das Wetter und wir können heute noch auf den Tafelberg hinauf, nach der Weinprobe und der Weiterfahrt werden wir es wissen.

 

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