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Blick in den Puyuhuapi-Fjord

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Lachszucht im Puyuhuapi-Fjord

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Ventisquero Colgante, der hängende Gletscher

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Auf dem Wanderweg um Aussichtspunkt zum Ventisquero Colgante

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Auf dem Wanderweg um Aussichtspunkt zum Ventisquero Colgante

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Die Brücke “Walther Hopperdietzel” in Puyuhuapi

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Cafe Rossbach in Puyuhuapi

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Teppichfabrik Puyuhuapi

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Teppichfabrik Puyuhuapi

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Japanisches Feuerwehrauto für Puyuhuapi

Tag 16: Parque Nacional Quelat und Puyuhuapi

Für Puyuhuapi absolut untypisches Wetter erwartet uns heute. Es scheint die Sonne vom fast wolkenlosen Himmel und Regen ist weit und breit nicht zu sehen.

Es gibt den ersten regenfreien Tag seit fast 7 Wochen in der Gegend hier.

Einen hängenden Gletscher wollen wir uns heute anschauen, den Ventisquero Quelat (Ventisquero bedeutet “hängender Gletscher”), der etwa 20km von Puyuhuapi entfernt liegt.

Auf der Fahrt dorthin, wir hatten gestern schon ein “Sicherheitsfoto” von Weitem vom Gletscher gemacht, lassen sich im Puyuhuapi-Fjord die ersten Delfine blicken, sie kommen fast bis zum Ufer heran. Auch sieht man die Lachsfarmen im Wasser.

Laut der Meinung von Frank ist die heutige Fernsicht auf die schneebedeckten Küstenkordillere äußerst ungewöhnlich. Die Lupinen im Vordergrund würden ein herrliches Postkartenmotiv geben, aber die Eigenwilligkeiten meines 28-200mm Objektivs werden mich eines Besseren belehren: Bei zu viel Kontrast und viel Licht wird alles zu dunkel (ein Fehler am Objektiv, wie ich später herausgefunden habe). Ausnahmsweise bin ich nicht selbst schuld am misslungenen Foto.

Von der Rangerstation aus startet der Pfad zu einem Aussichtspunkt gegenüber dem Gletscher. Um dorthin zu gelangen, muss man zunächst über eine Hängebrücke.

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Ventisquero Colgante

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Ventisquero Colgante

Anschließend geht es im Wald 400m Höhenmeter auf einen Trampelpfad hinauf, bis man am Aussichtspunkt angelangt.

Der Gletscher hängt eingezwängt zwischen den Bergen und an seiner Vorderkante strömt Eis (nicht Wasser) heraus, das über das untere Eisfeld in die Gletscherlagune gelangt.

Bis 1960 war der Gletscher vom Eisfeld unten bis nach oben geschlossen. Aber das bis heute stärkste Erdbeben weltweit in der Nähe des Vulkan Puyuhue (Wert 8,4 auf der Richterskala, ca. 500km von hier entfernt) hat in “abbrechen” lassen.

Wie schon am Perito-Moreno-Gletscher, so kann man auch hier das Gewitterdonnern des Gletschers hören. Da ich mich beim Aufstieg als “Bergziege” sehr beeilt habe, gibt es diesen Anblick für mich fast eine Stunde ganz alleine.

Anschließend geht es wieder zurück nach Puyuhuapi zum Kaffeetrinken ins Café Rossbach. Es gibt Mokkatorte oder Schwarzwälder-Kirsch zum Kaffee.

Die vier sudetendeutschen “Gründerfamilien” von Puyuhuapi hatten sich die Entwicklung ihres Ortes vor 65 Jahren sicherlich anders vorgestellt, aber der 2.Weltkrieg machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Heute sind nur noch wenige der 600 Einwohner deutschstämmig. Was geblieben ist, ist die über die chilenischen Grenzen bekannte Teppichfabrik des Walther Hopperdietzel (nach ihm wurde auch die Brücke des Ortes benannt).

Seine Nachfahrenfamilie Hopperdietzel-Flack betreiben sie auch heute noch (siehe unter www.puyuhuapi.com). Für gut 100US$ gibt es einen Quadratmeter handgewebten Schafwollteppich, egal nach welchem Muster, Lieferzeit etwa 2-3 Monate, weltweit).Genau diese Teppichmanufaktur wollen wir uns nach der Kaffeepause anschauen. Der Chef persönlich führt uns durch sein Unternehmen.

Bis zum Abendessen vertreibe ich mir die Zeit noch mit einem ausgiebigen Stadtrundgang. Rege Betriebsamkeit herrscht am Feuerwehrhaus mit dem japanischen Nissan Feuerwehrauto, das Einzige weit und breit. Der Traum der Feuerwehrleute wäre aber ein deutsches Feuerwehrauto.

Was nicht nur mir hier sehr stark auffällt, ist die große Diskrepanz zwischen Mountainbikes in Hülle und Fülle und der allgegenwärtigen Unordnung bei den chilenischen Mitbürgern. Auch wenn die Chilenen nicht so sehr auf die Handwerksqualität bedacht sind, für Unordnung sind sie eigentlich nicht bekannt.

 

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