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Blick auf den Ort Villarica und den Vulkan Villarica

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Huerquehue NP, Blick über den Lago Tinquilco zum Vulkan Villarica

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“Hexenhäuschen” im Huerquehue NP

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Lagune im Huerquehue NP

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White Water Rafting, Lower Trancura River

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White Water Rafting, Lower Trancura River

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White Water Rafting, Lower Trancura River

278+5 - Trancura River Rafting

White Water Rafting, Lower Trancura River

278+6 - Trancura River Rafting

White Water Rafting, Lower Trancura River

Tag 22: Puyehue NP - Pucon

Kaum haben wir nördlich von Loncoche die Panamericana verlassen, kann man in der Ferne schon den 2847m hohen Vulkan Villarica sehen. Das ist aber nicht schwer, er ist der einzig größere Berg in der Umgebung, schaut fast aus wie ein perfekter Vulkan und seine Spitze ist schneebedeckt.

Ein wunderschönes Panorama bietet sich von der Brücke am Ort Villarica, wie nicht unschwer am Bild links zu erkennen ist. Aus dem Krater steigt wie fast jeden Tag Rauch.

Wird das herrliche Wetter noch einige Tage halten? Wir wollen nämlich in ein paar Tagen auf den Gipfel des brodelnden Vulkans steigen. Übernachten werden wir heute im Zelt in der Nähe des Ferienortes Pucon am Fuße des Villarica. Beim Sonnenuntergang verfärbt sich der Vulkan in den schönsten Rottönen.

Tag 23: Pucon (Huerquehue NP)

Und wieder keine Wolke am Himmel, wird das Wetter bis übermorgen noch halten? Am heutigen Tag wollen wir eine Wanderung im Huerquehue Nationalpark, bekannt durch seine Aurakarien, unternehmen. Dazu müssen wir zunächst mit dem LKW über Passstraßen die Strecke vom 100m hoch gelegenen Pucon bis zum 750m hoch gelegenen Lago Tinquilco bewältigen.

Am Lago Tinquilco haben sich im letzten Jahrhundert deutsche Emigranten niedergelassen, nach der Wanderung soll es Kaffee und Apfelstreuselkuchen bei einer Emigrantenfamilie geben (der übrigens vorzüglich schmecken wird).

Aber vorher müssen zunächst fast 600m Höhenmeter zu Fuß zurückgelegt werden. Die ersten 4km verlaufen eben, die nächsten 5km steigen stetig an.

Schon am Aufstieg bietet sich an den Aussichtspunkten ein grandioser Ausblick auf den Lago Tinquilco und den Vulkan Villarica in der näheren Ferne. Oben angekommen gibt es viele Aurakarien zu sehen, erkennbar an den Blättern, die eine verdammte Ähnlichkeit mit Kakteen haben.

Auf dem Bergsattel auf fast 1300mm ü. NN liegen die drei Lagunen Lago Chico, Lago El Toro und Lago Verde. An Letzter werden wir unsere Mittagsrast einlegen. Der Rückweg läuft wieder auf der gleichen Strecke, mit einem kleinen Abstecher zum Wasserfall Salto Nido del Anguila.

Zur Belohnung nach fast 20km Wanderung durch Landschaften, wie im schönsten Schwarzwald (wenn der Vulkan Villarica nicht wäre) gibt es nun den schon eingangs erwähnten Streuselkuchen mit Kaffee.

Tag 24: Pucon (White Water Rafting am Lower Trancura River)

Geruhsam lassen wir den Tag starten (wieder ein Tag ohne Wolken), denn heute haben wir neben einem Quartierwechsel nur eines vor: White Water Rafting am Rio Trancura.

Da wir die letzte Nacht im Zelt verbracht haben, nützen wir die freie Zeit am Vormittag zur Zeltpflege. Anschließend fahren wir zum Hotel von Elvira in Pucon, wo wir die nächsten beiden Tage hausen werden. Die Zeit bis zum Mittagessen (ausnahmsweise warm) nutze ich zu einem Stadtbummel in Pucon und zum Internet.

Nach einem Mittagessen zur Stärkung geht es zur renommierten Agentur Sol Y Nieve in Pucon, mit der wir sowohl das Rafting, als auch die Vulkanbesteigung am Folgetag unternehmen werden. Von dort aus geht es mit Kleinbussen zum Rio Trancura in der Nähe von Pucon.

Der Veranstalter bietet dabei verschiedene Touren an, die eineinhalbstündige, die wir unternehmen, und die deutlich anspruchsvollere 3 Stunden Rafting-Tour.

Da aber das Wetter in den vergangenen Wochen für genügend Wasser gesorgt hatte, hat auch der Lower Tranvura River nicht die Wildwasserklasse II, sondern fast durchgehend Klasse III. Laut internationaler Klassifizierung bedeutet WW III = “SCHWER” oder in Worten: “Zahlreiche Schwälle mit höheren, unregelmäßigen Wellen, Brechern, Wirbeln und Kehren; mittlere Verblockung; die Durchfahrten sind nicht immer leicht zu erkennen; exakte Fahrtechnik ist erforderlich.”, WW I wäre etwa “Kinderfasching”.

Zunächst geht es in die Kleiderkammer. Jeder bekommt einen Neoprenanzug, Windjacke, Helm und Rettungsweste angepasst.

Dann werden wir in Gruppen bis zu 7 Mann und/oder Frau und Guide aufgeteilt. Mich erwischt es als rechten vorderen Paddler (in Fahrtrichtung gesehen, in den Bildern vorn links) somit als Wasserschlucker.

Schon die ersten Strudel sorgen für einen Vollwaschgang, es wird aber nicht der Einzige bleiben.

Eingebettet in die Natur des Villarica und zwei weiteren (schneebedeckten) Vulkanen werden die nächsten 90 Minuten zu einem Vergnügen erster Kajüte für jeden von uns.

Mal geht es vorwärts, mal geht es rückwärts über die Stromschnellen und manchmal einfach über die Felsen hinweg, für Abwechslung und Nässe ist immer wieder gesorgt. Aber nach 90 Minuten ist die Riesengaudi vorbei. Anschließend geht es wieder zurück zur Agentur nach Pucon.

Hier geht es zur Schuhprobe für diejenigen, die keine (bedingt) steigeisenfesten Schuhe haben, denn Bergsteigerausrüstung für den Villarica wird von der Agentur gestellt. Nach Rücksprache wird mir aber versichert, dass meine Wanderschuhe (Meindl Borneo) für die aktuellen Verhältnisse (also nicht jeden Tag!) vollkommen ausreichend seien.

Am Abend wieder die bange Frage: Wird das Wetter bis morgen noch durchhalten, oder steigen wir im Nebel bei Wolken am Himmel auf den Vulkan. Aber darüber können wir noch eine Nacht schlafen.

 

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