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Kein Tangoschritt sondern extreme Windverhältnisse am Cañon Pinturas

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Canon Pinturas, Blick nach Westen

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Canon Pinturas, Blick nach Osten

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Cueva de las Manos, Wandmalereien

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Cueva de las Manos, Wandmalereien

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Cañon Pinturas, Amphitheater

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Fritzi (Gürteltier)

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Kein Rambofilm sondern Gegenwind der Extraklasse

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Estancia Huemules, Schafschur

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Estancia Huemules, Schafschur

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Ochsengespann in Chile

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Coihaique, Ausblicke vom Hotel

Tag 12: Fitz Roy - Estancia Telken

Fast 550km sind heute an Fahrtstrecke zu bewältigen, zu 100% auf Schotterpisten, meist auf der Ruta 40. Der Verkehr ist extrem, gerade mal 3 Autos kommen uns auf den 400km bis Bajo Caracoles entgegen, und eines davon ist ein Rotel-Bus (nicht der Gleiche wie vorgestern).

Die Frage, die von den Rotelgästen gestellt wurden, könnt Ihr Euch wohl unschwer ausdenken.

Geplant hatten wir am Cañon Pinturas zu übernachten. Aufgrund einer notwendig gewordenen Umplanung fahren wir aber gleich weiter zur Estancia Telken und bleiben dort gleich für zwei Nächte.

Die Landschaft dorthin ist meist eben und ist dem Westen Australiens nicht ganz unähnlich (nur dort gibt’s bessere Straßen und deutlich weniger Wind). So verlängert sich die heutige Fahrstrecke auf deutlich über 650km, 13 Stunden Sitzfleisch sind dazu notwendig.

Die 20000ha große Estancia Telken liegt in einem wasserreichen Gebiet und liegt 3km neben der Ruta 40, etwa 30km südlich von Perito Moreno. Am Eingang empfängt uns ein Falkenhorst mit 3 Falken, auch die Hunde freuen sich auf die neuen Gäste.

Tag 13: Estancia Telken - Cañon Pinturas und zurück

Würde man sein Vertrauen einzig auf die Landkarte setzen, so wären wir in knapp 80km am Cañon Pinturas, aber Lkw-tauglich ist die Strecke nicht. So müssen wir einen kleinen Umweg über Caracoles machen, was die Anreise auf fast 4 Stunden verlängert.

Der Cañon Pinturas wird auch manchmal als die “Sixtinische Kapelle” Patagoniens bezeichnet. Grund dafür sind die 1000 bis 9000 Jahre alten Höhlenzeichnungen in der Cueva de las Manos. Diese befinden sich auf halber Cañonhöhe über den Rio Pinturas.

Kaum angekommen am Cañon, können wir mal so richtig mit den hier vorherrschenden Winden Bekanntschaft machen. An einem normalen Aufstieg auf den kleinen Aussichtsberg ist nicht zu denken. Die Wanderung artet eher in eine Art Tangobalett aus. Aber von oben bietet sich ein grandioser Blick auf den Cañon mitten im Nichts der patagonischen Pampa.

Am Rangerhaus beginnt die kleine Wanderung zu den Höhlenmalereien. Weil vor einigen Jahren ein paar Unverbesserliche Steine mit Malereien abgebrochen hatten, sind sie nun eingezäunt. Ein Ranger wacht über sie, 200km von der nächsten Zivilisation entfernt.

Wie unschwer an den Bildern linkerhand zu erkennen, die Indianer hier haben bei den Malereien wirklich Hand angelegt. Über einige hundert Meter erstrecken sich dabei die Höhlenmalereien. Am Ende der Malereien zweigt sich der Cañon Pinturas in zwei Cañons in einer Art Amphitheater auf. Auf der gegenüberliegenden Cañonseite kann man beim genauen Hinsehen auch fast meinen, dass dort auch Malereien vorhanden sind.

Auf der gleichen Fahrtstrecke geht es wieder zurück zur Estancia Telken. Die Strecke an der Ruta 40 führt dabei auch durch eine Art Kraterlandschaft, mit einer riesigen Farbenvielfalt der Steinlandschaft. Einer der Berge hat dabei eine verblüffende Ähnlichkeit mit den Ayers Rock in Australien.

Auch gelingt es uns heute zum ersten (und einzigen) Mal einen Fritzi vor die Kamera zu bekommen. Ein Fritzi ist eigentlich nur ein eingedeutschter Pichi in der Indianersprache, oder salopp gesagt ein Gürteltier. Der von uns erspähte Kollege hat kein Interesse an unserem Vorhandensein, sodass er sich auch widerstandslos fotografieren lässt. Erst danach verschwindet er in seinem Erdloch.

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Asado auf der Estancia Telken

An der Estancia angekommen, riecht es schon nach Schaf, der Besitzer hat ein Asado vorbereitet, ein argentinisch gegrilltes Schaf.

Das Ergebnis der Grilleinlage lassen wir uns natürlich gut schmecken.

Tag 14: Estancia Telken - Coihaique (Chile)

Heute wollen die argentinische Pampa wieder verlassen. Nach Perito Moreno (nicht der Gletscher) am Lago Buenos Aires (chilenisch Lago General Carrera) vorbei verlassen wir die Ruta 40, es geht wieder in Richtung Chile.

In der Nähe des Lago Branco dürfen wir noch eine letzte (heftige) Bekanntschaft mit extremen Winden in Patagonien machen. Der haut einen fast um. Und somit hat das Thema windiges Patagonien ein Ende, aber in Patagonien geht es noch weiter.

Vor der chilenisch-argentinischen Grenze liegt die Estancia Huemules. Gerade in dieser Woche werden die 30000 Schafe ihrer Wolle beraubt. Machten dies früher die Chilenen (vor allen von der Insel Chiloe), so brauchen die Argentinier nun die Arbeit zum wirtschaftlichen Überleben selbst. In Akkordarbeit erfolgt hier das Scheren der Schafe, die ganze Woche lang.

Bei den chilenischen Agrarzöllnern gibt es wieder die übliche Lebensmittelkontrolle, die Argentinier gehen nicht mal aus ihrem Häuschen raus.

Kaum in Chile angekommen ändert sich die Landschaft schlagartig. Auf den 50km bis zur Stadt Coihaique wird es saftig grün, und man kommt in Landschaften, die bei uns an Gegenden wie im Schwarzwald erinnern. Tief zerfurchte Flusstäler säumen den Straßenverlauf. Auch erspähen wir die ersten Ochsengespanne auf den Straßen.

Coihaique selbst ist mit 40000 Einwohnern die Hauptstadt der XI. Region Aisen. Es liegt auf einem Hochtal über dem Rio Simpson, gegründet wurde es 1929 als Versorgungsstützpunkt.

In der Umgebung sind die Sünden der Vergangenheit, die Folgen der Brandrodung noch zu erkennen. Anders ausgedrückt: Vor gut 70 Jahren war dies alles noch Urwald.

Fast direkt am Rio Simpson liegt unsere heutige Cabanas (La Pasarela), eine im Blockhüttenstil erbaute Anlage. Man hat einen herrlichen Ausblick auf den Rio Simpson und die Umgebung (wenigsten von meinem Balkon aus).

 

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