Tag 31: La Paz / Palca Schlucht

An den nächsten beiden Tagen werden wir uns in und rund um La Paz aufhalten, den heutigen Tag nutzen wir zu einem Besuch der nahe bei La Paz gelegenen Palca Schlucht. Genau genommen liegt sie nur hinter dem ersten Berg bei La Paz. Die Strecke transportiert uns der Hotelbus, ein VW.

Kaum sind die Hügel von La Paz in östlicher Richtung erklommen, bietet sich einem ein herrlicher Blick auf die Szenerie der Anden. In der Ferne grüßt der Illimani und tief vor uns liegt die Palca Schlucht.

Unweit von unserem Standort können wir bolivianische Bauern bei der Feldarbeit beobachten. Wenn die Zugkraft der Rinder nicht ausreicht, dann werden einfach noch zwei Frauen vorgespannt.

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Ackerbau im Hinterland von La Paz

Am Anfang der Schlucht angekommen, werden wir zu Ausgesetzten, denn unser Bus nimmt uns erst am Ende der Wanderung wieder auf. Vorher heißt es die Bergwelt mit all ihren Farben zu genießen.

Das Eingangstor zur Palca-Schlucht ist ein etwa 70m hoher Sandsteinobelisk, die ganze Schlucht ist aus Sandstein, auch La Paz ist im wahrsten Sinne des Wortes auf Sand gebaut.

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Palca Schlucht

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Palca Schlucht

Umrahmt wird die Szenerie in der Schlucht von den bis zu 150m hohen fast kerzengeraden Sandsteinwänden. In mehreren Kurven schlängelt sich die Schlucht bis zu ihrem Ende. Wäre die Fernsicht besser, man würde wieder den Blick auf und um den Illimani haben. Dieser bleibt uns aber heute verwehrt. Dafür können wir aber den Anblick der Palca-Orgel teilweise unter blauem Himmel genießen.

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Palca Schlucht

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Palca Schlucht

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Wolken vor dem Illimani

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Wolken vor dem Illimani (3 Minuten später)

Nach der Mittagsrast nimmt uns unser Kleinbus wieder auf. Die Fahrt führt uns zunächst in Richtung des Ortes Palca, die Weiterreise gestaltet sich für einige von uns zum schieren Überlebenskampf. Unvorsichtigerweise haben sich viele Mitglieder der Höhenangstfraktion auf der Gebirgsstraße auf die Talseite im Bus gesetzt, und die Fahrt geht über schier unendliche Serpentinen von 3000m bis auf 4.400m hinauf.

Teilweise ist die Passstraße gepflastert, vieles in Handarbeit von den Frauen aus Palca. Manch einer der Höhenangstfraktion hat innerlich bereits mit seinem Leben abgeschlossen, wenn er die mehreren 100m tiefen Abhänge hinabsehen muss. Es kostet mich einige Überzeugungsarbeit gegenüber ihnen, dass sich doch wirklich noch alle Räder des Busses auf der Straße befinden.

Kaum auf der Passhöhe angekommen, fällt auch der erste Schnee, es wird nicht der Letzte auf dieser Reise sein. Kann man den Illimani jetzt noch einigermaßen unverhüllt sehen, so wird sich dieser Anblick in den nächsten Minuten deutlich verändern. Wo wir vor einer Stunde noch durchgewandert sind, wütet jetzt ein anständiger Wolkenbruch.

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Pflasterstraße auf 4600m ü.NN

Wir kommen aber alle wieder wohlbehalten in La Paz an. Die restliche Zeit des Nachmittags nutze ich und einige von uns zum Besuch der bolivianischen Variante eines Mondtales, des “Valle de la Luna”. Die chilenische und argentinische Variante habe ich ja schon vor 2 Jahren zu Gesicht bekommen.

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La Paz, Panflötenspieler im Valle de la Luna

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La Paz, Valle de la Luna

Nur wenige hundert Meter von unserem Hotel entfernt, befinden sich Sandsteinformationen, die an eine Mondlandschaft erinnern. Und auf genau diese Gesteinskombinationen ist die Stadt La Paz gebaut, also eine Stadt wie auf Sand gebaut.

Tag 32: La Paz / “Downtown”

Da die weltbekannte Strecke von La Paz in die Yungas nach Coroico, der “Ruta des Muertes”, offiziell nicht mehr von Lkws befahren werden darf, da sie offiziell zu gefährlich ist, müssen wir leider auf dieses Abenteuer verzichten.

Typisch Bolivien muss aber mal wieder gesagt werden: Bolivianer haben Zeit und Steine und so hat das Verbot der Fahrt auf der gefährlichsten Passstraße der Welt nur für kurze Zeit gehalten, denn irgendeiner hat davon immer einen Nachteil . Und auf solche Veränderungen kann ein Reiseveranstalter in so kurzer Zeit unmöglich reagieren.

Deshalb werden wir den heutigen Tagen dazu nutzen, uns etwas in La Paz umzusehen. Mit dem Sammeltaxi fahren wir zunächst zum Tiwanaku-Museum. In diesem Museum wird die Entwicklungsgeschichte der Kultur von Tiwanaku anschaulich dargestellt.

Anschließend statten wir der Hauptverkehrsader von La Paz, der Avenue 16 de Julio und der Avenue Mariscal Santa Cruz einen Besuch ab, bevor wir in Richtung Plaza Morillo abbiegen, wo der Präsidentensitz und die Kathedrale beheimatet sind. Da mal wieder Bolivianer mit viel Zeit (und wahrscheinlich auch Steinen) unterwegs sind, sind sehr viele Polizeitruppen mit Schlagstock bewaffnet im Umkreis versammelt.

Zum Mittagessen wühlen wir uns über den Plaza de les Heroes an der Kirche San Francisco vorbei in die Nähe des Hexenmarktes, dem wir am Nachmittag einen Besuch abstatten werden. Nach dem Besuch der Iglesia San Francisco geht’s mit dem bekannten Sammeltaxi wieder zurück zu unserem Hotel, wo wir den Abend gemütlich ausklingen lassen werden.

 

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