Der Flug selbst verläuft problemlos, erst nach der um gut eine Stunde verfrühten Landung in Sydney wird’s interessant, denn am Terminal ist noch kein Platz frei. So verbringen wir gut
eine Stunde im Flugzeug am Rollway, bis wir endlich andocken können.
Die Einreiseformalitäten verlaufen vollkommen problemlos. Wider allen warnenden Hinweisen in den Reiseführern, will ich mit dem Taxi die 7km vom Flughafen zu meinem Hotel, dem Ibis Hotel am
World Square im CBD (“Central Business District”) von Sydney, fahren. Die 15 Minuten Wartezeit auf ein Taxi hätten mich eigentlich schon stutzig machen sollen, aber die gut 90 Minuten
“Fahrzeit” im Berufsverkehr haben mich eines Besseren belehrt. Zu Fuß wäre ich sehr wahrscheinlich schneller gewesen.
Gegen 19 Uhr des zweiten Tages bin ich endlich im Hotel. Nach einer duftmäßigen Generalinstandsetzung meinerseits stürze ich mich noch ins Getümmel der benachbarten George Street, der
Shopping Meile von Sydney, bis mich gegen 22 Uhr die Müdigkeit übermannt.
Tag 3: Sydney
Als gäbe es keinen Jetlag, wache ich morgens um 7-8 Uhr auf. Nach dem Frühstück will ich mir als Erstes den kaum 300m vom Hotel entfernten und fast 300m hohen AMP-Tower vornehmen, um mir von
der Aussichtsplattform des Turms einen ersten Überblick über Sydney zu verschaffen.
Anschließend geht es mit der Monorail (Einschienenbahn) zum Darling Harbour, dem Pendant zur Waterfront in Kapstadt und zur Fishermen’s Wharf in San Francisco. Mit der Hafenfähre will
ich eine etwa einstündige Rundfahrt im Naturhafen von Sydney starten, unter der Harbour Bridge zum Circular Quay, an der Oper und an der Double und Rose Bay vorbei usw. und wieder zurück nach Darling Harbour.
An verschiedenen Stationen des Darling Harbours vorbei kehre ich bis 14 Uhr wieder ins Hotel zurück, denn nun folgt eine geführte deutschsprachige Stadtrundfahrt in der Kleingruppe (zu
dritt) in andere Bereiche von Sydney. Dabei schauen wir uns Bereiche an, wie den Bondy Beach (dort wo bei den Olympischen Spielen die Beach-Wettbewerbe stattgefunden haben), die verschiedenen Bays in Sydney, die
Harbour Bridge, am Opernhaus vorbei und schlendern durch “The Rocks”, dem historischen Viertel von Sydney.
Da es am Ende der Rundfahrt schon spät geworden ist, genehmige ich mir für heute Abend nur noch ein Essen in einem Schnellrestaurant.
Wenn jemand von Euch das Computerspiel Sim City kennt, dem sei nur eines gesagt: Ärgere Dich nicht mehr über Straßen, die Du genau um ein Quadrat neben der geplanten Lage gebaut hast und
wenn neben einem 100m-Hochhaus keine Parkbuchten und nur einspurige Einbahnstraßen sind, denn das ist in Sydneys CBD ganz normal. Die Macher von Sim City müssen wohl aus Sydney sein.
Wie auch bei den anderen australischen Millionenstädten Melbourne und Adelaide gibt es Hochhäuser nur im inneren Stadtzentrum, in den anderen Bereichen wird maximal zweistöckig gebaut, ein
Grund für die riesige Ausdehnung dieser Städte.
Tag 4: Sydney - Blue Mountains
Mit Australian Pacific Tours, mit denen ich schon in Neuseeland unterwegs war, unternehme ich heute einen Ausflug ins Naherholungsgebiet der 4 Millionenstadt Sydney zu den Blue Mountains am
Rande der Great Dividing Range, dem Gebirge zwischen Küstenstreifen und Outback im östlichen Australien.
Ihren Namen haben die Blue Mountains durch den bläulichen Schimmer ihrer Eukalyptuswälder im Abendlicht. Die teilweise bis zu 800m tiefen Schluchten sind schon beeindruckend, v.a. wenn man
sie von der Seilbahn Skyrail aus sieht. Ebenfalls steht auch das Wahrzeichen der Blue Mountains, die Felsformation “Three Sisters”, auf dem Programm.
Auf dem Rückweg folgt ein Abstecher in einem Wildlife Park, um die einheimische Tierwelt von Koala, Känguru, Wallaby, Krokodil und Wombat etwas genauer erklärt zu bekommen.
Am Abend will ich einen Abstecher in “The Rocks” machen. Weil die Pubs alle voll sind und alleine kaum Anschluss zu finden ist, schlendere ich zunächst nur so herum. Aber
plötzlich höre ich Blasmusik und das Jennerweinlied und das mitten in Sydney? Des Rätsel Lösung ist der Löwenbräukeller in The Rocks. Soll ich mir die hier genannte Umpah-pah Musik antun? Irgendwie werde ich das
schon überleben. Ich bestelle mir Allgäuer Kässpatzen, zwar sauteuer (ca. 8€), aber wesentlich besser wie Zuhause bei uns in der Firmenkantine.
Nachdem ich der im schönsten Dirndl auftretenden Bedienung auf deren Wunsch gezeigt habe, wie man denn aus einer Weizenflasche die Hefe heraus bekommt (in Franken sagt
man Weizen, nur die Altbayern rund um München kennen nur Weißbier), schütteln die anderen Gäste nur noch so mit dem Kopf, als wäre ich ein Außerirdischer.
|