Tag 13: Gletscherrundfahrt Lago Argentino

Heute werden wir noch weiter in die Gletscherwelt des Lago Argentino und Los Glaciares Nationalparks eintauchen.

Aber vorher sind noch fast 40km bis zur Bootsanlegestelle bei Puerto Bandera zurückzulegen. Nachdem wir uns Boot, die Nueva Leon, einen fast 250 Passagiere fassenden Katamaran, endlich gefunden haben (auf unseren Tickets war der falsche Steg aufgedruckt) kann die Fahrt auf dem fast nagelneuen Boot beginnen.

Die erste Hürde sind die Boca del Diablo, die Teufelskugeln, die kaum 100m breite Engstelle zwischen Lago Argentino und Brazo Norte. Das erste Etappenziel soll der Spegazzini-Gletscher sein, hierzu sind aber noch gut 50km Fahrt notwendig. Die Berge ragen am Ufer steil empor, man könnte fast meinen, die Fahrt geht durch Fjorde.

Vor der Einfahrt in den Brazo Spegazzini (“Spegazzini-Fjord”) lassen sich auch schon die abgesprengten Eisberge des Upsala-Gletschers erkennen, dazu aber später mehr.

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Seco-Gletscher im Brazo Spegazzini

Kaum am Gletscher angekommen, lassen sich auch wieder Sonnenstrahlen blicken, sodass sich der Gletscher von seiner schönsten Seite zeigen kann, schon atemberaubend. Im Unterschied zum Perito Moreno Gletscher ist seine “Vorderwand” bis zu 130m hoch (fast doppelt soviel), da kommen unsere Boote fast wie Kinderspielzeug heraus. Irgendwie kaum vorstellbar, dass hinter dem Berg nichts anderes als Eis ist (und im 100km entfernten Calafate ist Hochsommer!).

Fast eine Stunde können wir die Aussicht auf den Gletscher genießen, bevor es in Richtung des größten Gletschers außerhalb der Polargebiete geht. Dass es natürlich auch zu kleinen Eisabbrüchen kommt, lässt sich natürlich nicht verhindern.

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250 Passagiere-Katamaran vor den Eiswänden des Spegazzini-Gletscher

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Riesige Dimensionen, der linke weiße Fleck ist das Boot vom oberen - Spegazzini Gletscher; der Abbruch im unteren Bild ist am schwarzen Fleck oben

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Bis zu 10km ist die Gletscherfront des Upsala-Gletschers breit. Im Gegensatz zum Perito Moreno Gletscher zieht er sich aber zurück, dies aber schon seit den letzten 100 Jahren. Im Gegensatz zum Perito Moreno Gletscher schwimmt der Upsala-Gletscher auf dem hier bis zu 800m tiefen Lago Argentino (und der liegt kaum 100m ü. NN). Dies hat zur Folge, dass bei einem Gletscherabbruch ganze Eismassen bzw. ganze Eisberge abbrechen. Vom Westwind getrieben erreichen diese auch nach 2- 3 Wochen die östlichen Bereiche des Lago Argentino bei Calafate.

Gute Arbeit hat der Gletscher für uns in den letzten Wochen geleistet, denn die Fahrt in Richtung Gletscher mutiert zu einer Slalomfahrt um z.T. riesige Eisberge herum. Manch einer, wie der Eisberg links sind mehr als 100m lang. Und man sollte dabei bedenken, 90% des Eisberges befinden sich unterhalb der Wasseroberfläche. Wenn der sich mal dreht, gibt es einen mittelgroßen Tsunami. Abhängig vom eingelagerten Luftgehalt schimmert das Eis von Weiß bis in den schönsten dunkelblauen Farbtönen.

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Patagonische Dimensionen, ein riesiger Eisberg vom Upsala-Gletscher

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Ausblick auf die westlichen 5km des Upsala-Gletschers

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Upsala-Gletscher

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Eisberg vom Upsala-Gletscher im Brazo Upsala

Am in schönsten Blautönen schimmernden und kaum 6°C warmen Lago Argentino lassen sich auch schwimmende Eisberge sehen, ein traumhafter Ausblick.

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Lago Onelli mit (v.l.n.r.) Glaciar Onelli, Glaciar Bolado und Glaciar Agassiz, nicht auf dem Foto links ein weiterer namentlich mir nicht bekannter Gletscher

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Nach der Mittagspause geht es wieder zurück zum Boot und dann weiter zur Bootsanlegestelle, wo wir mit unserem LKW wieder zurück nach Calafate fahren.

 

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